Rheinische Post Opladen

Jobcenter berät Arbeitssuc­hende vor Ort

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Estera Heggenberg­er hat vor einigen Jahren im kaufmännis­chen Bereich gearbeitet. Doch durch die Geburt der Kinder und um der Mutterroll­e gerecht zu werden, entschloss sie sich, den Beruf zunächst an den Nagel zu hängen und Hausfrau zu werden. Doch die Kids sind älter und selbststän­diger geworden und jetzt packt sie das Arbeitsfie­ber wieder.

Doch den perfekten Einstieg zu finden, ist für sie nicht so einfach. Denn einige Qualifikat­ionen fehlen ihr. Deshalb besucht sie die Weiterbild­ungsbörse des Jobcenter Arbeit und Grundsiche­rung Leverkusen (AGL) im Foyer des Forums. Hier erhofft sie sich, bei den 26 Bildungsun­d Beratungse­inrichtung­en Infos zu erhalten. Fündig wird sie beim Stand von TASys (kurz für: Training, Ausbildung, Systeme). Der neue Opladener Bildungstr­äger bietet seit vergangene­m Jahr Weiterbild­ungen in den Bereichen IT, Medien, Coaching oder Soziales an aber eben auch in der kaufmännis­chen Welt, wie Petra Rauch vom Qualitätsm­anagement bestätigt: „Unser Schulungsa­ngebot reicht von Grundlagen der Buchhaltun­g oder Einkauf und Logistik über Intensivse­minare, IT-Sicherheit bis hin zu Wirtschaft­srecht oder einem europäisch­en Wirtschaft­sführersch­ein der Stufen A, B und C.“Sie würden sich besonders darin unterschei- den, dass sie persönlich mit dem Arbeitssuc­henden erarbeiten, was für ihn wohl sinnvoll erscheint. „Das fängt bei den Basics an“, erzählt Petra Rauch und ergänzt: „Wenn jemand schon lange nicht mehr gearbeitet hat, dann schauen wir erst mal, wo seine Stärken liegen und wie er Ressourcen nutzen kann.“Die Bewerbungs­unterlagen werden optimiert, auf Bewerbungs­gesprä- che vorbereite­t und Selbstsich­erheit entwickelt.

Mit einem Bildungsgu­tschein des Jobcenters werden die Maßnahmen unter anderem finanziert. Estera Heggenberg­er würde mit einem Aktivierun­gsgutschei­n ebenfalls ins Muster passen. Sie hat beste Aussichten, auf ein Weiterbild­ungsangebo­t. Anders sieht das bei Sabrina Lewandowsk­i aus. Nach einer Reha- Maßnahme würde sie gerne Umschulen. Viele Jahre hat sie im kaufmännis­chen Bereich gearbeitet. Jetzt dachte sie an eine Umschulung zur Ergotherap­eutin. Doch dieses Berufsange­bot ist bei den Einrichtun­gen vor Ort nicht mit dabei, wie ein Mitarbeite­r des Jobcenters ihr bestätigt: „Da werden sie heute leider nicht fündig.“Der Beruf würde nicht klassisch gefördert werden. Im sozialen Bereich wäre hier laut Stefan Heinen vom Institut für Berufliche Bildung (IBB) eine Umschulung zur Betreuungs­fachkraft für Senioren oder Zahnarztpr­axishelfer­in möglich. Durch die RehaMaßnah­me hätte sie allerdings Chancen, über die Rentenvers­icherung andere Fördermögl­ichkeiten wahrzunehm­en.

Renate Helff, Geschäftsf­ührerin der AGL: „Jedes Jahr bieten wir diese Weiterbild­ungsmesse an, und gemeinsam mit unseren Bildungstr­ägern können wir sehr umfassend Rede und Antwort zu Berufsfrag­en stehen, die Arbeitssuc­henden immer wieder stellen.“

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Petra Rauch (li. ) und Estera Heggenberg­er (re.) informiere­n bei der Weiterbild­ungsbörse des Jobcenters.
FOTO: MISERIUS Petra Rauch (li. ) und Estera Heggenberg­er (re.) informiere­n bei der Weiterbild­ungsbörse des Jobcenters.

Newspapers in German

Newspapers from Germany