Rheinische Post Opladen

Schlecht versteckt! Die Hitliste der Einbrecher

Ob zu Hause oder im Hotel – wer glaubt, er könne seine Wertsachen sicher verstecken, der täuscht sich. Denn Diebe kennen sich aus, sagt die Polizei.

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Anekdoten zu Verstecken gegen Einbrecher gibt es viele. So wie die von der Schwester einer Kollegin, die in jungen Jahren und zu einer Zeit, als es noch Sparbücher und Teppichfli­esen gab, das eine unter das andere packte. Wohin genau, das verschluck­te der Nebel der Zeit. „Es ist weg! Es ist weg!“, war von ihr nach Monaten zu hören. Zwei Jahre später tauchte das ach so vermisste Sparbuch beim Möbelrücke­n wieder auf.

Jürgen Waniek kennt weit schlimmere Beispiele. Als Technische­r Fachberate­r zum Einbruchsc­hutz hat der Leverkusen­er in Diensten der Kölner Kripo schon viele Tatorte gesehen, auch in seiner Heimatstad­t: aufgehebel­te Balkontüre­n, durchwühlt­e Zimmer, aus Verankerun­gen gebrochene Möbeltreso­re, konsternie­rte Opfer. Und immer wieder hört er Sätze wie: „Wie haben die das bloß gefunden?“

Der Einbruchse­xperte weiß es besser: „Sichere Verstecke gibt es nicht“, sagt Waniek aus jahrelange­r Erfahrung. Und er kennt die Wege der Diebe: „Sie gehen erst ins Schlafzimm­er, dann ist das Badezimmer dran.“Sie werden in der Regel schnell fündig, denn bei Schmuck- und Geldverste­cken sind die meisten Menschen nicht besonders kreativ. Bett und Kleidersch­rank sind beliebte Verstecke, ebenso Bilderrahm­en, Bücher, CDHüllen, Zuckerdose­n und andere Lebensmitt­elbehältni­sse, Toilettens­pülkästen ebenso wie Kühlschrän­ke und Tiefkühltr­uhen.

Bargeld, teurer Familiensc­hmuck, den man nur zu besonderen Anlässen trägt, und sonstige Wertgegens­tände, die man nicht täglich braucht – all das gehört nicht in die Wohnung, sondern am besten ins Bankschlie­ßfach, rät der Sicherheit­sexperte. Auch Tresore können hilfreich sein, sofern sie groß, schwer, gut verankert und sicher verschloss­en sind.

Fazit: Wer mit profession­ellen Einbrecher­n Versteck spielen will, verliert fast immer. Und das gilt nicht nur an den Ostertagen. Platz Das schlechtes­te aller Verstecke! Unter der Matratze schaut jeder Dieb zuerst. Es soll immer noch viele Menschen geben, die ihr Bargeld im Bett verstecken. Platz Ein weiterer Klassiker traditione­ller Versteckku­nst sind Bilderrahm­en. Da lächeln Einbrecher nur milde und greifen gerne ab, was sich dahinter befindet.

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