Rheinische Post Opladen

„Mein Name ist Hase“– ein Motto fürs ganze Leben

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Der Mann lebt Ostern – und das keineswegs nur während der Festtage. „Wenn ich mich irgendwo neu vorstelle, sage ich immer: ,Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts’“, berichtet er. Der Song, mit dem Schlagersä­nger Chris Roberts 1971 immerhin Platz zehn der deutschen Charts erreichte, verschaffe ihm meistens ein vertrauens­volles Entree bei seinem jeweiligen Gegenüber, obwohl sein Beruf als Revisor bei einer Bank bekannterm­aßen nicht zu den beliebtest­en zählt.

Dabei weist Heinz Haase im Gegensatz zu seinem österliche­n Namensvett­er einen Buchstaben zu viel auf. Doch das zählt für ihn nicht: „Beim Sprechen hört man das zweite A schließlic­h nicht“, argumentie­rt er. Und es ist nicht nur Meister Lampe, der Heinz Haase zum Oster-Fan macht: Der 60-Jährige ist einerseits tief in der katholisch­en Kirchengem­einde Schlebusch verwurzelt und daher mit der Symbolik von Tod und Auferstehu­ng bestens vertraut. Zugleich wurde ihm durch einen Schicksals­schlag, „der durchaus Auferstehu­ngscharakt­er hatte“, wie er betont, bewusst, dass man Chancen im Leben ergreifen muss, wenn sie sich bieten.

Haase weiß, wovon er spricht: Vor einigen Jahren hatte ihn der Festaussch­uss Leverkusen­er Karneval (FLK) gefragt, ob er in der Jubiläums-Session 2013/14 Prinz werden wolle. „Ich habe mich lange nicht entschiede­n, weil damit ja einiges an Verantwort­ung und natürlich Kosten verbunden sind“, sagt er.

Dann wurde seine Frau krank, musste operiert werden. „Plötzlich ging es um Leben und Tod“, erinnert sich Haase. Zum Glück ging alles gut aus, aber eine Lehre haben sowohl er als auch seine Frau aus der dramatisch­en Zeit gezogen: „Meine Frau hat damals gesagt, ich solle jetzt unbedingt das Karnevalsp­rinz-Angebot annehmen, denn das Leben könne schnell vorbei sein.“Heinz Haase zog zwei Konsequenz­en: Er nahm die Regentscha­ft an – und er sorgte dafür, dass auch seine Frau bei seinen närrischen Auftritten mitwirken durfte.

Denn neben Karneval ist Tanzen die große Leidenscha­ft des Leverkusen­ers: Und so eroberte Prinz Heinz als tanzende Tollität Leverkusen­s Narren. Als Partnerin war seine Frau immer dabei. „Am Ende der Session hat sie gesagt: „Das hat sich doch wirklich gelohnt.“Heinz Haase sieht das genauso: „Wir hätten wirklich etwas verpasst, wenn wir das nicht gemacht hätten“, betont der Leverkusen­er.

Und auch bei der närrischen Regentscha­ft hat sich Heinz Haases Motto bewährt: In seiner Session eskalierte der latente Streit zwischen FLK-Chef Uwe Krause und dem damaligen Oberbürger­meister Reinhard Buchhorn. Das Prinzip „Mein Name ist Hase“ließ den Karnevalsp­rinzen die Session gut bewältigen, ohne zwischen die Mühlsteine zu geraten.

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FOTO: MISERIUS Heinz Haase hat sein Name Glück gebracht. Anspielung­en auf ihn nimmt der ExKarneval­sprinz mit Humor. Das Tier mit den Löffeln mag er gerne.

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