Deep Purple zu Gast am Dom
Die Musiker der britischen Band Deep Purple gehören zu den Hardrock-Legenden. Seit fast 50 Jahren gibt es die Formation, und Hits wie „Smoke on the Water“sind unvergessen. Nun gehen die Musiker mit ihrem neuen Album „Infinite“wieder auf Tour. Am Dienstag, 6. Juni, geben sie ein Konzert in der Kölner Lanxess-Arena. Im Vorfeld besuchten Bassist Roger Glover und Schlagzeuger Ian Paice jetzt die Stadt und schauten sich unter anderem direkt vor dem Dom um. Zu Köln haben beide eine besondere Beziehung: „Ich habe als Kind eine Zeit lang in Köln gelebt“, erzählt Paice. Sein Vater sei durch das Militär in die Stadt gekommen, als der Ian drei oder vier Jahre alt war. „Wir hatten einen kleinen Garten zum Spielen. Meine Freunde waren fast alles deutsche Kinder, daher kann ich bis heute noch etwas Deutsch.“Allerdings sei die Grammatik reichlich schwer. „Erinnern kann ich mich auch noch an den Dom, dessen Außenfassade war damals komplett schwarz“, sagt Paice. Auch sein Kollege hat in frühen Jahren Köln besucht: „Ich hatte als Kind ein deutsches Au-pair-Mädchen“, berichtet Golver. „Als ich zwölf war, durfte ich mit ihr Urlaub in Köln machen. Wir haben den Dom bes- tiegen und ich habe meine erste Lederhose bekommen.“In Erinnerung geblieben sei ihm auch seine Fotoausstellung in Köln vor vier oder fünf Jahren. Glover würde gerne weitere Ausstellungen in Köln machen. Denn mit der Kamera ist er noch immer unterwegs: „Besonders gerne fotografiere ich Hotelkorridore. Da bin ich schon fast besessen und kann gar nicht damit aufhören.“Jeder Gang habe sein Eigenleben. „Es kommt schon mal vor, dass ich um Mitternacht vom Konzert komme und dann mit der Kamera durch die Gänge gehe. Da bekommt man von den Mitmenschen oft verwunderte Blicke“, sagt Glover schmunzelnd. Auf die Tour freuen sich beide. „Es geht nicht um Nostalgie. Wir haben noch neue Ideen und auch noch etwas zu sagen“, erklärt Paice vor dem Gastspiel in Deutz. Es sei großartig, zwei Leben führen zu können. „Da ist der ganz normale Alltag zu Hause, und wenn der zu langweilig wird, geht es für uns in unser Disneyland – wir gehen auf Tour.“
Stephan Eppinger