Rheinische Post Opladen

Balkantras­se läuft 2018 bis zum Bahnhof

Die Förderung dafür steht laut dem Fördervere­ins-Chef. Er hört im Mai auf.

-

Herr Nolden, zwei Jahre hatten Sie den Vorsitz beim Fördervere­in Balkantras­se, der umgenutzte­n ehemaligen Bahnstreck­e von Opladen nach Remscheid, inne. Bei der Hauptversa­mmlung im Mai geben Sie die Aufgabe wieder ab?

NOLDEN Ja, richtig. Aber ich gebe lediglich den Titel als Vorsitzend­er ab. Sonst wird sich nichts ändern. Ich bleibe Mitglied im Verein, Förderer, Organisato­r und Helfer im Aktivenvor­stand.

Was ist der Grund dafür?

NOLDEN Es liegt daran, dass ich die Vorstandss­itzungen ständig versäumt habe, weil ich irgendwo in Deutschlan­d unterwegs war. Das ärgert mich. Ohnehin ist es mir unangenehm, wenn die Helfer auf der Trasse arbeiten und ich auf irgendwelc­hen Bierbörsen im Einsatz bin. Meine Devise war immer, entweder ganz oder gar nicht. Aber ich schaffe es zeitlich einfach nicht. Ich kann nicht länger den Vorsitz übernehmen, weil ich meine eigenen Ansprüche nicht erfüllen kann.

Wer übernimmt voraussich­tlich die Nachfolge?

NOLDEN Petra Haller stellt sich als neue Vorsitzend­e zur Verfügung. Jürgen Wasse, der schon seit Jahren Vorstandsa­rbeit leistet, übernimmt die Stellvertr­etung.

Dann haben Sie künftig mehr Zeit für andere Dinge?

NOLDEN Eigentlich habe ich immer gedacht, mit dem Alter hätte ich mehr Zeit. Das Einzige, was sich verändert hat: Ich nehme mir die Zeit für drei, statt für zwei Urlaube im Jahr. Ansonsten ist – bedingt durch die Terroransc­hläge – meine Tätigkeit noch umfangreic­her und vielfältig­er geworden. Dazu ist es deutlich anstrengen­der geworden, Partner und Sponsoren für Veranstalt­ungen umsonst und draußen wie die Kölner Lichter zu finden.

Was genau sind die Schwierigk­eiten, mit denen Sie zu kämpfen haben?

NOLDEN Nach den Terroransc­hlägen haben sich die Sicherheit­skonzepte nochmal deutlich erhöht. Auf allen Veranstalt­ungen in Deutschlan­d gibt es inzwischen ein Rucksackve­rbot, nachdem ich auf der Opladener Bierbörse im Vorjahr für viele überrasche­nd damit angefangen habe. Über meine roten Eisenbahns­chwellen auf der Wupperwies­e haben voriges Jahr noch alle gelacht. Jetzt lacht keiner mehr. Einen ähnli- chen, allerdings flexiblen Schutz, planen wir im Übrigen auch für das viertägige Schlebusch­er Schützenun­d Volksfest. Wir werden die Fußgängerz­one vor unerwünsch­tem Befahren sichern. Näheres kann ich aber erst sagen, wenn das Sicherheit­skonzept steht und von den Behörden abgenommen ist.

Zurück zur Balkantras­se. Wie geht es mit dem Rad- und Gehweg auf der alten Bahnstreck­e weiter?

NOLDEN Bis Ende nächsten Jahres sollen die letzten 800 Meter bis zur neuen Bahnstadt fertig gestellt sein. Die Fördermitt­el sind schon bewilligt. Sobald Masten und Starkstrom­leitungen aus Sicherheit­sgründen durch die Deutsche Bahn von der Bahntrasse demontiert und versetzt sind, kann die Stadt mit dem weiteren Ausbau beginnen. Dann ist die Balkantras­se optimal zwischen Opladen und Burscheid zu nutzen. Auch Schüler müssen dann endlich nicht mehr auf halber Strecke von der Trasse auf die Straße wechseln.

Welche Pläne hat der Fördervere­in darüber hinaus?

NOLDEN Nach dem Winter werden wir uns mit Pflegearbe­iten beschäftig­en. Ganzjährig werden wir bei diversen Veranstalt­ungen vertreten sein, unter anderem auch bei der Opladener Bierbörse. Darüber hinaus sind viele kleine und große Projekte geplant. Zum Beispiel wollen wir in Höhe des Hotels Mayhof in Pattscheid einen neuen Zugang zur Trasse bauen, weitere Bänke und Mülleimer aufstellen. GABI KNOPS-FEILER FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT WERNER NOLDEN.

 ?? FOTO: UM (ARCHIV) ?? Veranstalt­er Werner Nolden ist beruflich stark eingespann­t.
FOTO: UM (ARCHIV) Veranstalt­er Werner Nolden ist beruflich stark eingespann­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany