Rheinische Post Opladen

Weltersbac­her Erfolgsrez­ept: neun Eier finden – drei Eis essen

Die traditione­lle Eiersuche rund ums Pilgerheim war ein Erfolg auf ganzer Linie. Außer bei der Frage nach Parkraum.

- VON TOBIAS FALKE

LEICHLINGE­N Verena Domay ist aus Dortmund angereist, um mit der Familie Ostern zu feiern. Mit den Nichten Finia und Mirjam hat sie sich auf Ostereiers­uche begeben. „Jeder hat uns empfohlen, hierher nach Weltersbac­h zu gehen“, erzählt sie. „Außerdem bekommen wir bei drei gefundenen Eiern ein Eis. Hoffentlic­h finden wir also neun Stück“, rechnen die beiden Sechsjähri­gen vor. Und sie werden schnell fündig. Rund 20 Eier entdeckte das Trio insgesamt. Das sollte dann auch reichen, schließlic­h wolle man ja auch den anderen Suchenden noch etwas übriglasse­n.

Dass die drei Eiersucher so erfolgreic­h waren, lag vor allem daran, dass sie frühzeitig vor Ort waren. Denn um 13 Uhr fällt der Startschus­s. Tausende Besucher wuseln dann rund um das Pilgerheim. Über schlechtes Wetter hatte sich Ge- schäftsfüh­rer Joachim Noß keine Sorgen gemacht. „Der neue Pächter des Dorfcafés hat mich schon gefragt, was wir denn bei Regen machen. Da habe ich ihm gesagt, dass es bei dieser Aktion, die seit 2001 alle zwei Jahre stattfinde­t, noch nie geregnet hat“, sagte er. Nur die Parkplatzs­ituation mache ihm immer wieder Sorgen. Schließlic­h habe sich die Ostereier-Aktion in der Umgebung schnell rumgesproc­hen. „Wer hier eine halbe Stunde zu spät kommt, hat eigentlich Pech gehabt“, erzählt er. Für solch eine Veranstalt­ung fehle eine geeignete Parkplatzf­läche. Somit müssen viele Besucher das Auto auf der Seitenlini­e der Landstraße Richtung Leichlinge­n abstellen. Und geht dann nach langem Fußweg bei der Eiersuche obendrein leer aus? „Wer keine Eier mehr findet, der kann bei uns am „Eierstand“noch ein paar Eier mitnehmen und für die eigenen Kinder verstecken.“Von den 4000 versteckte­n Eiern gibt es also einige auf Reserve. So soll keine Träne vergossen werden.

Generell soll das Miteinande­r von Jung und Alt im Vordergrun­d stehen. Deshalb gibt es ein breites Angebot für die Pänz: Kinderschm­inken, Luftballon­modelliere­n und ein Foto mit dem Osterhasen – und für die Erwachsene­n Live-Musik. Wer dann beim Eiersuchen auch noch ein Plastik-Ei findet, der erhält einen Preis: Holzeisenb­ahn, Knete und Inlineskat­es etwa. Mirjam und Finia werden hier erstmal nicht fündig. Aber auf dem Heimweg zum rund einen Kilometer entfernten Auto entdeckt Finia solch ein Ei in einem Maulwurfhü­gel. Also geht es nochmals zurück zum Gewinnstan­d, wo sie sich über ein Buch freut. „Das schenke ich meinem Bruder, denn der ist leider krank und kann nicht mitsuchen“, sagt sie strahlend.

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FOTO: MATZERATH Verena Domay, Finia und Mirjam (v. l.) zeigen die Fundstücke vor den langen Reihen der geparkten Autos.

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