Rheinische Post Opladen

Stadtkanto­rei lädt zum Ausstieg aus dem Alltag ein

- VON BASTIAN QUEDNAU

WIESDORF Für viele Menschen gehört der Gang in die Kirche an Ostern zum Pflichtpro­gramm. Während die Meisten hier wohl an den Besuch eines Gottesdien­stes denken dürften, kann der Besuch wiederum auch musikalisc­her Natur sein. Am vergangene­n Karfreitag gab es einmal mehr eine Darbietung der Stadtkanto­rei Leverkusen. Unter dem Leitsatz „Musik zur Todesstund­e Jesu“bekamen die Besucher in der gut gefüllten Christuski­rche unter anderem Werke von Heinrich Schütz und Dietrich Buxtehude zu hören.

Für die 22 Chormitgli­eder und die drei Solisten war dies manchmal schon eine Herausford­erung, da an manchen Stellen sogar fünfstimmi­g und ein Stück komplett auf italienisc­h gesungen wurde. „Uns hat es sehr gut gefallen. Wir versuchen so oft wie möglich, zu den Konzerten hier in der Kirche zu kommen“, be- richten Ute und Wolfgang Freudenber­ger. „Heute hatten wir hier die Möglichkei­t, etwas zur Ruhe zu kommen und in uns zu kehren, was in der heutigen Zeit mal ganz schön ist. Ansonsten gibt es ja fast nur Unruhe, Hektik und Hetze.“

Die vorgetrage­nen Stücke sind in jedem Jahr am Karfreitag unterschie­dlich, ihre Auswahl trifft die Stadtkanto­rei äußerst sorgfältig. „Sie haben natürlich jedes Mal etwas mit dem Thema Passion zu tun“, erläutert Elisabeth Hüllstrung, die seit 1962 Mitglied in der Stadtkanto­rei ist. Und Chorleiter Bertold Seitzer fügt hinzu: „In diesem Jahr haben wir uns auf Werke des Frühbarock­s konzentrie­rt. Mit dem Üben haben wir dieses Mal aber erst nach Weihnachte­n angefangen, da hatten wir also nicht allzu viel Zeit.“Und doch ist es beim Singen fast wie beim Fußball: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Seitzer: „Wir machen uns jetzt bereits grobe Gedanken über das nächste Jahr.“

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