Rheinische Post Opladen

Leverkusen – Stadt am Wasser

16 Seen sowie mehr als 60 Bäche und Flüsse mit einer Gesamtläng­e von 100 Kilometern durchziehe­n das Stadtgebie­t.

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Fremde verbinden die Stadt häufig mit Fußball, Chemie und vielleicht dem Rhein. Doch viele Bewohner wissen, dass sie weitaus mehr zu bieten hat. Neben einer großen Kulturszen­e gibt es in Leverkusen viel für Naturliebh­aber zu entdecken. Wer etwas genauer hinsieht, merkt schnell, wie sehr Grünfläche­n, Flüsse und Seen das Landschaft­sbild bestimmen. Mehr als 60 Bäche und Flüsse, wie die Wiembach oder der Mutzbach, mit einer Gesamtläng­e von rund 100 Kilometern durchziehe­n das Stadtgebie­t. Hinzu kommen 16 Seen, die besonders in Rheindorf und Hitdorf die Landschaft prägen, aber auch in Küppersteg oder Steinbüche­l vorhanden sind.

Gerade wenn im Sommer die heißen Tage nach einer Abkühlung verlangen, locken nicht nur die Freibäder ins Wasser. Zwar herrscht an den meisten Seen ein generelles Badeverbot, aber zumindest in zweien ist Schwimmen und Planschen erlaubt. Mit öffentlich­en Mitteln wurden in ehemaligen Kiesgruben Einstiegsu­fer und Liegefläch­en angelegt.

Ein bekannter Fleck ist der Hitdorfer See, der mit ausreichen­d Liegefläch­en, einer gepflegten Gastronomi­e und einem kleinen Spielplatz auch Gäste aus der Region anlockt. Seit 2003 sind dort außerdem viele Taucher zu sehen, die unter Wasser auf der Suche nach Karpfen, Barsche, Krebse, Muscheln oder Aalen fündig werden. Auf der Homepage des am See gelegenen Cafés Strandgut (www.cafestrand­gut.de) finden Taucher aktuelle Sichtweite­n im See, so dass sie stets darüber informiert ist, ob sich ein Tauchgang zu dem Zeitpunkt lohnt.

Auch der Silbersee gilt mit seiner zentralen Lage in Küppersteg als ge- eigneter Badeort. Zwar gibt es laut Alfred Würfl, Fachgebiet­sleiter der Wasserbehö­rde Leverkusen, auch schon mal das eine oder andere Badeverbot, aber momentan sehe es so aus, dass in diesem Sommer bedenkenlo­s gebadet werden kann. „Wir führen alle 14 Tage genaue Untersuchu­ngen des Wassers durch. Wenn die Proben im Untersuchu­ngslabor anschlagen, müssen wir die beiden Badeseen leider vo- rübergehen­d schließen“, erklärt er. Nach Vorgaben der EU-Badegewäss­errichtlin­ie steht die Untersuchu­ng auf bakteriell­e Belastunge­n im Vordergrun­d. Darüber hinaus erfolgt eine Kontrolle von physikalis­chen und chemischen Parametern, die es erlauben, eine noch umfassende­re gesundheit­liche Bewertung vorzunehme­n.

2014 mussten die Zugänge für das Badepublik­um gesperrt werden, nachdem Fäkalkeime im Wasser der beiden Seen gefunden wurden. Damals war kurzzeitig nur Tauchen erlaubt, bevor das Badevergnü­gen wieder gänzlich freigegebe­n wurde. Beim Baden „in freier Natur“bleibe selbstvers­tändlich immer ein gewisses, unvermeidb­ares Infektions­risiko bestehen, daher sei an den Badestelle­n das Baden nur auf eigene Gefahr möglich.

Am Silbersee gibt es keine Badeaufsic­ht, in Hitdorf ist zeitweise eine DLRG-Station besetzt. Dennoch gelten besondere Regeln: Baden ist generell nur von 7 bis 22 Uhr möglich. Campen, Zelten oder einen Wohnwagen aufstellen ist nicht erlaubt. Laute Musik sowie offene Feuerstell­en sind ebenfalls nicht gestattet. Enten füttern, Modellboot­e betreiben oder das Befahren der Wasserfläc­hen mit Booten ist genauso tabu wie das Mitführen von Hunden in der Sommersais­on (1. Mai bis 30. September). Damit sich alle Bürger an die Richtlinie­n halten, gibt es für die beiden Seen eine offizielle Seenverord­nung, die man sich auf der Internetse­ite der Stadt Leverkusen downloaden kann. Wer sich nicht daran hält, kann mit einer Geldbuße von bis zu 500 Euro rechnen.

Die anderen Seen – wie der Stöckenber­ger See, der Waldsee sowie der große Dehlensee in Hitdorf oder der Ophovener Weiher in Steinbüche­l – sind zum Baden ungeeignet. Sie dienen entweder als Schutzgebi­et der Natur, werden als Rückhalteb­ecken genutzt oder von Anglern. Die werden aber auch an den großen Flüssen Dhünn und Wupper fündig. Hierzu gibt es in unserer Serie einen Folgeartik­el.

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