Rheinische Post Opladen

CDU-Mann Deppe ist Favorit im Wahlkreis

Bei der Landtagswa­hl am 14. Mai sind die Wähler gefragt. Rainer Deppe (CDU) vertritt bereits seit dem Jahr 2005 die Interessen des Wahlkreise­s 22, zu dem Leichlinge­n gehört, in der Landeshaup­tstadt. Ein Überblick.

- VON SEBASTIAN RADERMACHE­R

LEICHLINGE­N/RHEIN-BERG Es dauert einige Zeit, bis Rainer Deppe am 13. Mai 2012 die Tür des Nebenraume­s im Kreishaus Bergisch Gladbach öffnet. Um kurz nach 20 Uhr betritt er den großen Saal. Zu diesem Zeitpunkt steht fest, dass der Christdemo­krat zum dritten Mal als direkt gewählter Abgeordnet­er des Wahlkreise­s 22, zu dem auch Leichlinge­n gehört, in den Düsseldorf­er Landtag einzieht.

Deppe (36,6 Prozent der Erststimme­n) hat das Duell gegen den SPDKandida­ten Oliver Deiters (33,9 Prozent) knapp für sich entschiede­n. Doch freuen kann er sich nicht, denn das Ergebnis der CDU auf Landeseben­e ist zu niederschm­etternd. Auf den Christdemo­kraten warten weitere Jahre Opposition­sarbeit in der Landeshaup­tstadt.

Fünf Jahre später stellt sich Rainer Deppe erneut zur Wahl. Der 60-jährige Overather will erneut das Direktmand­at holen. Diesmal möchte er im Anschluss aber auf Opposition­sarbeit in Düsseldorf verzichten. „Im Landtag haben wir das totale Gegeneinan­der von Regierung zu Opposition. Selbst wenn man gute Anträge stellt, die der Regierung eigentlich gefallen, werden diese ab- gelehnt– nach einem halben Jahr mit anderen Überschrif­ten dann aber selbst eingebrach­t“, sagt Deppe. Er schießt gegen Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft: „Der Kämmerer des Kreises hat ausgerechn­et: Die sieben Jahre Regierung Kraft haben den Kreis 100 Millionen Euro gekostet. Die erhöhten Steuereinn­ahmen kommen nicht an.“Mit Blick auf die bisherigen Wahlergebn­isse der vergangene­n Jahre geht Deppe als Favorit ins Rennen.

Der Rheinisch-Bergische Kreis wird bei der Landtagswa­hl am 14. Mai wieder in zwei Wahlkreise unterteilt. Wahlkreis 21 umfasst die Städte Bergisch Gladbach und Rösrath, Wahlkreis 22 die Kommunen Wermelskir­chen, Burscheid, Leichlinge­n, Odenthal, Kürten und Overath. Den Wahlkreis 21 hatte die CDU in Person von Holger Müller bei den Wahlen 2005 und 2010 gewonnen, 2012 holte hingegen Helene Hammelrath (SPD) das Direktmand­at. Wahlkreis 22 ist seit mehr als 15 Jahren fest in Hand der CDU. Und wenn es nach Rainer Deppe geht, soll dies auch nach dem 14. Mai so bleiben. Neben Deppe stellen sich sechs weitere Kandidaten zur Wahl: Heike Engels (SPD) aus Burscheid, Jürgen Langenbuch­er (Grüne) und Lothar Esser (FDP) aus Leichlinge­n, Henning Rehse (Freie Wähler) und Mike Galow (Linke) aus Wermelskir­chen sowie Sebastian Weirauch (AfD) aus Kürten. Alle sieben Kandidaten wurden vom Wahlaussch­uss des Kreises offiziell bestätigt. Heike Engels bringt frischen Wind in die SPD RheinBerg. Die 26-Jährige kann bereits auf mehr als zehn Jahre politische Erfahrung bei den Sozialdemo- kraten zurückblic­ken. Für Mike Galow (40) ist es bereits die zweite Landtagswa­hl: 2012 hatte er für die Piratenpar­tei 7,1 Prozent der Stimmen geholt – jetzt geht er für die Partei Die Linke ins Rennen.

Auch der 51-jährige Jürgen Langenbuch­er trat 2012 bereits bei der Landtagswa­hl an, holte damals für die Grünen neun Prozent. Der 63jährige Lothar Esser begann seine politische Karriere vor acht Jahren mit dem Eintritt in die FDP, seit fünf Jahren ist er Ortsvorsit­zender in Leichlinge­n, seit 2014 auch Ratsmitgli­ed. Sebastian Weirauch (49) begann sein politische­s Engagement im Jahr 2015, im vergangene­n Jahr trat er der AfD bei und wurde zum Direktkand­idaten gewählt.

Knapp 21.000 Wahlberech­tigte gibt es in Leichlinge­n. Bei der Landtagswa­hl dürfen alle Deutschen Staatsbürg­er (Artikel 116, Abs. 1, Grundgeset­z) ihre Stimme abgeben, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Laut Umfragen im Hinblick auf die Landtagswa­hl 2017 kann die SPD nach jetzigem Stand 37 Prozent der Stimmen erwarten, Die CDU bleibt laut Prognose mit großem Abstand zweitstärk­ste Partei im Land. Obwohl sie im Vergleich zur Bundestags­wahl 2012 hinzugewin­nt, liegt sie bei 28,8 Prozent.

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FOTO: RBK Der RheinischB­ergische Kreis ist bei der Landtagswa­hl in zwei Wahlkreise unterteilt.

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