Die drei Vergessenen
Joel Pohjanpalo, Danny da Costa und Vladlen Yurchenko kommen auch unter Trainer Tayfun Korkut nicht zum Zug. Für die drei Reservisten reicht es oft nicht einmal für einen Kaderplatz. Ihre Zukunft in der Werkself scheint ungewiss.
LEVERKUSEN Als Vladlen Yurchenko den Zeigefinger auf den Mund legte und sich seinen Weg zum Jubel in der Kurve bahnte, wusste der Ukrainer bereits, das er soeben ein Traumtor erzielt hatte. Aus 20 Metern hatte er in seinem ersten Saisonspiel – beim 3:0-Erfolg in der Champions League gegen den AS Monaco – einfach mal abgezogen und so die Führung für die Werkself erzielt. Das war Anfang Dezember. Seitdem verbuchte der 2014 von Einwechslung alle drei Treffer zum 3:1-Sieg gegen Hamburg erzielte. Anschließend sagte er: „Ich will dem Team helfen. Egal, ob ich von Anfang an spiele oder von der Bank komme.“Doch seit dem Dreierpack gegen die Hanseaten konnte der in der vergangenen Saison an Zweitligist Düsseldorf verliehene Mittelstürmer nicht mehr treffen. Schuld daran trägt auch ein Ende September im Training erlittener Mittelfußbruch, der ihn zwei Monate außer Gefecht setzte. In der Rückrunde kommt der in Helsinki geborene Angreifer bislang nur auf zwei Kurzeinsätze gegen Frankfurt und in Darmstadt. In Leipzig und gegen München stand er nicht im Kader.
Die Konkurrenz im Sturm der Werkself scheint für Pohjanpalo, der den Spitznamen „Danger“trägt, zu groß. Unter Korkut ist Rekordtransfer Kevin Volland als Sturmspitze gesetzt. Alternativ bevorzugte der Coach zuletzt Kai Havertz als zwei- ten Angreifer und testete sogar Kevin Kampl als Stürmer. Es darf bezweifelt werden, dass Pohjanpalo in naher Zukunft weitere Einsätze verbuchen kann, sollte Chicharito wieder fit werden. Der Mexikaner ist wieder im Mannschaftstraining.
Außenverteidiger Danny da Costa dürfte angesichts erst zweier Saisonspiele sowie einem ChampionsLeague-Einsatz ebenfalls nicht zufrieden mit seiner Rolle in der Werkself sein. In der vergangenen Saison hatte sich der 23-Jährige in Ingolstadt noch zum Stammspieler gemausert. Nach seiner Rückkehr an den Rhein konnte sich der gebürtige Neusser aber weder unter Roger Schmidt noch Korkut nachhaltig empfehlen. In Leverkusen besitzt da Costa noch einen Vertrag bis 2020.
Wie es für das Trio weitergeht, wird der womöglich ereignisreiche Transfersommer zeigen. Manager Jonas Boldt dürften einige Gespräche bevorstehen.