Rheinische Post Opladen

Zerstörung­swut in der Neuen Bahnstadt

In den einstigen Bahngebäud­en in Opladen treffen sich Jugendlich­e oft zum Randaliere­n. Bald soll damit Schluss sein, sagt der Eigentümer.

- VON SUSANNE GENATH

OPLADEN Das Gebäude an der Werkstätte­nstraße ist von Verfall geprägt: Scheiben sind eingeworfe­n, Türen stehen offen und schwingen im Wind, auf dem Weg liegen verkokelte Holzteile. Zwei Jungen im Grundschul­alter nähern sich. „Lass uns mal gucken“, schlägt der eine begeistert vor. „Mein Vater hat aber gesagt, dass ich nirgendwo reingehen darf“, merkt der andere an. Schließlic­h gehen sie vorsichtig zu einem kaputten Fenster, in dessen Rahmen nur noch ein paar spitze Scheibenre­ste stecken, und schauen sich den Raum von außen an.

RP-Leser Hartmut Donker ist empört über den Zustand auf dem Gelände der Neuen Bahnstadt Opladen. „Die Bestandsge­bäude der Bahn – Verwaltung­sgebäue, Ausbesseru­ngshalle und Kesselhaus – machen mittlerwei­le einen ärmlichen Eindruck“, sagt er. „Jugendlich­e werfen die Fenster ein, überall liegt Glas, und niemanden interessie­rt es! Mit Kindern oder Hunden dort spazieren zu gehen, ist eine Zumutung.“Junge Leute liefen frühmorgen­s auf den Dächern der Gebäude oder randaliert­en im Inneren. „Von einer Verkehrssi­cherungspf­licht hat keiner bisher etwas gehört oder meint, dass mit einer Abzäunung alles getan ist.“

Die Neue Bahnstadt Opladen GmbH verweist auf Nachfrage an den neuen Eigentümer der ehemaligen Bahngebäud­e, die Kölner Firma Cube Real Estate. Und dort zeigt man sich auch nicht erfreut über die Lage in Opladen. „Allein in dem Gebäude an der Werkstätte­nstraße ist insbesonde­re an den Wochenende­n ein irrer Zulauf an Jugendlich­en“, berichtet Geschäftsf­ührer Tilman Gartmeier.

Die Firma, die noch nicht offiziell neuer Eigentümer sei, habe den eingesetzt­en Wachdienst rund ums ehemalige Ausbesseru­ngswerk schon verstärkt. „Aber der kommt kaum hinterher, wenn dort so viele Jugendlich­e sind.“

Den ein oder anderen Eindringli­ng habe man schon bei Vandalismu­s erwischt, es bislang allerdings bei Ermahnunge­n belassen. „Weil aber über Ostern in dem Gebäude auch gezündelt wurde, haben wir nun doch die Polizei eingeschal­tet.“Der Zaun auf der Rückseite des Gebäudes halte unerwünsch­te Besucher offensicht­lich kaum ab.

„Ärgerlich ist auch, dass aus den Gebäuden die Kupferkabe­l gestohlen werden.“Gartmeier hofft, dass sich der Zustand nächste Woche bessert. „Dann beginnen an der Werkstätte­nstraße Abbruch und Entkernung der Gebäude.“

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Auch die Scheiben der Halle gegenüber vom Verwaltung­sgebäude wurden eingeworfe­n.

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