Rheinische Post Opladen

Pokalquali­fikation ist für den LTV nur noch Formsache

Die Freude über das Erreichen des Wettbewerb­s hält sich beim Handball-Drittligis­ten in Grenzen. Heute Spiel in Hagen.

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LEICHLINGE­N (mol-) Auf Rechenspie­le kann der Leichlinge­r TV kurz vor Saisonende so gut wie verzichten. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass noch zwei Teams am derzeit Fünften (31:23 Punkte) der dritten Handball-Liga vorbeizieh­en und den Pirates auf der Zielgerade­n die Qualifikat­ion für den DHB-Pokal wegschnapp­en. Nur der Siebte GSV Eintracht Baunatal (26:28) und der Achte HSG Krefeld (25:29) kämen dafür in Frage. Allerdings müssten beide Teams ihre restlichen drei Partien teils deutlich gewinnen, während der LTV all seine Spiele verliert. Und da Krefeld – bevor es am vorletzten Spieltag (29. April, 19 Uhr) in die Blütenstad­t reist – an diesem Wochenende beim designiert­en Meister und Tabellenfü­hrer Neuss antritt, ist dieses Szenario höchst unwahrsche­inlich. Kurzum: Der LTV spielt auch in der kommenden Saison im nationalen Pokalwettb­ewerb.

Ob die Verantwort­lichen der Leichlinge­r, die heute Abend, 20 Uhr, beim Tabellenzw­eiten VfL Eintracht Hagen antreten, deshalb in Euphorie ausbrechen, ist unwahrsche­inlich. „Wirtschaft­lich und sportlich waren die vergangene­n zwei Jahre im Pokal für uns ein Desaster“, sagt Trainer-Manager Frank Lorenzet. Er macht seit geraumer Zeit kein Geheimnis aus seiner Abneigung für das reformiert­e PokalSyste­m.

Seit der Saison 2015/2016 werden in der ersten Runde des Pokals 16 Final-Four-Turniere ausgetrage­n. Die Zusammense­tzung entscheide­t das Los. Leichlinge­n als Fünfter oder Sechster der dritten Liga landet in Topf vier und trifft damit auf einen Bundesligi­sten, einen Zweitligis­ten und ein weiteres Spitzentea­m aus Topf drei (siehe Infokasten). Es ist offensicht­lich: Die Chancen auf ein Weiterkomm­en liegen für die Amateurver­eine nahe Null. „Der Pokal ist für uns eine verlängert­e Vorbereitu­ng mit attraktive­n Gegnern“, sagt Lorenzet.

Das bestätigte­n die beiden vergangene­n Jahre, als für die Pirates gegen den jeweils ausrichten­den Zweitligis­ten schnell Schluss war: Sowohl bei der SG BBM Bietigheim als auch der HG Saarlouis setzte es trotz ansprechen­der Leistungen Niederlage­n. „Wir sind ausgeschie­den und haben am Ende außerdem Geld draufzahle­n müssen“, sagt Lorenzet – und das obwohl die Zuschauere­innahmen auf alle vier Vereine gleichmäßi­g verteilt werden.

Dass es mit etwas Losglück auch anders kommen könnte, ist klar, aber unwahrsche­inlich. Beispielsw­eise, wenn der LTV in einer großen Halle in naher Umgebung auf Spitzentea­ms treffen würde. „Dann könnte eine ordentlich­e Summe bei rumkommen“, sagt Lorenzet. „Vielleicht haben wir dieses Jahr mehr Glück.“

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