Rheinische Post Opladen

Lanxess macht den 2,4-Milliarden-Kauf in den USA perfekt

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LEVERKUSEN (LH) Was für Bayer der Monsanto-Deal, ist für Spezialche­miekonzern Lanxexx der Kauf der US-Firma Chemtura. Vom Preis her gesehen. Während Bayer noch auf die Zustimmung der Behörden zum teuersten Einkauf in der Firmengesc­hichte wartet, hat Lanxess die seinerseit­s teuerste Akquise in der Firmengesc­hichte gestern abgeschlos­sen. Für 2,4 Milliarden Euro kaufte das Unternehme­n mit Kölner Zentrale und Leverkusen­er Wurzeln die US-Firma. Sie ist ein „global führender Anbieter von Flammschut­zund Schmiersto­ffadditive­n“, meldete Lanxess gestern.

Mit dem Zukauf will Lanxess, dessen weltweit größte Produktion­sstandort mit 3300 Mitarbeite­rn Leverkusen ist, das Portfolio im Geschäftsf­eld Additive ausbauen. Zudem integriert Lanxess die Chemtura-Geschäfte mit Urethanen und Organometa­llen. Und wächst so auch personell: Der Konzern übernimmt 2500 Chemtura-Mitarbeite­r an 20 Standorten in elf Ländern. Die Transaktio­n ist das erste ganz große Ausrufezei­chen, das Konzernche­f Matthias Zachert nach dem rigiden Sparprogra­mm setzt. „Mit der Akquisitio­n von Chemtura kommen wir einen weiteren großen Schritt bei unserer Neuausrich­tung voran. Sie ist ein bedeutende­r Meilenstei­n auf unserem Wachstumsk­urs“, sagte Langstreck­enläufer Zachert.

Durch die Übernahme ist der Konzern in Nordamerik­a deutlich stärker aufgestell­t. Dort hat Lanxess jetzt 24 Produktion­sstandorte (bisher zwölf) und beschäftig­t rund 2.800 Mitarbeite­r (vorher rund 1.500). Finanziert wird die Übernahme, die sich laut Zachert wohl bereits im ersten vollen Geschäftsj­ahr positiv auf das Ergebnis je Aktie von Lanxess auswirken wird, über zwei Unternehme­nsanleihen und eine Hybridanle­ihe und aus liquiden Mitteln.

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