Muscheln, Heilige und andere Fundstücke
lich: Da sind die viel diskutierte A1Brücke, die Schlote des Chemparks links (Dormagen) und rechts (Leverkusen) des Rheins, die Segelboote, die Kanufahrer, die für einen kulinarischen Zwischenstopp an der Wupperschiffsbrücke anlegen, die alte Wehrkirche St. Aldegundis in Rheindorf, die Reihe mächtiger Bäume entlang des Weges zwischen Rheindorf und Hitdorf…
Zwischendurch fällt der Blick immer wieder zu Boden. Ein alter Kinderhandschuh liegt auf den Kieseln des Rheinstrands, eine zerfledderte Plastiktüte glitzert in der Sonne, die Überreste einer Getränkedose haben sich tief zwischen den Steinen eingegraben. Ein Haargummi, ein bunt schillerndes Kinderarmband, das den Weg zurück ins Mädchenzimmer vielleicht lieber angetreten wäre, als nahe der Rheinwellen zu vereinsamen. Und immer, immer wieder Muscheln.
Freilich, violett-lila-blau, zartrosa oder von sandigem Braun, wie sie am Sommerurlaubsstrand in Holland aus der Nordsee zu Tausenden angespült werden oder vom Mittelmeer in Spanien, Frankreich oder Italien sind die Rheinmuscheln nicht. Tausende aber bleiben auch am Hitdorfer Flussstrand zurück, wenn der Vater Rhein sich nach hohem Wasserstand wieder in sein Die Hütte, 11.30, 14.45 Uhr. Die Schlümpfe, 17.45 Uhr, in 3D, 11.30, 14.45 Uhr. Die Schöne und das Biest 3D, 14.45, 17, 20. Fast & Furious 8, 13, 14.45, 16.30, 17, 19.30, Bett zurückzieht oder die dicken Wellen von Frachtkähnen das Flussleben ordentlich aufwirbeln. Braun sind sie oder weiß, weil die oberste Schicht schon abgestoßen ist.
Und: Anders als die Mosaikteilchen, zu denen die ewig gleitenden Meereswellen die Muscheln an den Weltstränden zermalmen, sind die Rheinmuschen oft noch ganz. Zwei Hälften, die miteinander verbunden sind zu einer zerbrechlichen Miniaturschatzkiste. Gleich daneben herrlich flache Steine, mit denen vermutlich auch der kleine Julius einst übte, wie man sie so flitschen lässt, dass sie mehrfach aufs Wasser aufschlagen. In dieser Mi- 20.15 Uhr. Get Out, 20.30 Uhr. Ghost in the Shell 3D, 20.30 Uhr. Gold, 17.30 Uhr. The Boss Baby, 11.30, 17.45 Uhr, in 3D, krolandschaft aus Muscheln, Sand und Steinen ragen immer wieder bizarre, kleine und große Astformationen hervor. Treibholz.
„Die Kinder von der Kita Rheinpiraten hier auf dem Hof“, erzählt Julius Busch, „unternehmen öfter Spaziergänge zum Rhein, holen Treibholz. Daraus basteln sie mit der Kita-Leitung Figuren.“Anfang nächster Woche übernehmen die Rheinpiraten die Patenschaft für ein Stückchen städtisches Grün an der Wiesenstraße in direkter Rheinnähe. Dort wollen sie Wildblumensamen aussäen.
Auch andere Rheinspaziergänger bücken sich öfter – für Steine, für Muscheln, für Holz. Heute. Vor ein paar hundert Jahren wollten sich die Hitdorfer nicht so gerne bücken für ein ganz besonderes Stück Holz. 1740 soll die Statue des heiligen Antonius an die Fischerdorfgestade gespült worden sein. Die Hitdorfer, so sagt die Legende, haben ihn erstmal wieder dem Rhein übergeben. Der schwemmte den Heiligen aber erneut ans Ufer. Da bauten die Hitdorfer ihm ein Kapellchen, das 1829 erstmals erwähnt wurde und heute am Heerweg oberhalb des Ufers steht. Die drei Granaten von Julius Busch sind also nicht die einzigen ungewöhnlichen Fundstücke am und nah beim Rhein.