Rheinische Post Opladen

Pflegenots­tand ist in Leichlinge­n angekommen

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N In Leichlinge­n ist der Pflegenots­tand angekommen: Die Liste der Menschen, die auf Betreuung warten, ist lang. Händeringe­nd werden deshalb Fachkräfte in Pflegeheim­en und -diensten gesucht. Im Rathaus ist Senioren-, Pflegeund Wohnberate­rin Claudia Wolf die Ansprechpa­rtnerin, an die sich Betroffene und Angehörige wenden können. 280 bis 300 Menschen nutzen das Angebot jährlich, meist Senioren und deren Verwandten, aber auch Nachbarn, die sich um ihre Mitmensche­n sorgen. „Das ist der Vorteil einer kleinen Stadt wie Leichlinge­n, da achtet man aufeinande­r“, sagt Wolf und ruft dazu auf, sich in solchen Fällen ruhig bei ihr zu melden.

„Viele Senioren leben heutzutage allein, sind nicht mehr in die Familie eingebunde­n“, erzählt die Diplom-Pädagogin. Mit Kultur- und Sportangeb­oten aber könne man sie aus der Einsamkeit heraushole­n. Keinen Hehl macht sie aus der Tatsache, dass sie für die Betreuung der alten Menschen eigentlich noch viel mehr „ehrenamtli­che Helferlein“benötigt. „Sie könnten zum Beispiel beim Besuchs- und Begleitdie­nst aktiv werden, der zu den Menschen nach Hause geht“, sagt Wolf. Darü- ber hinaus ist ihr Angebot vielfältig: Sie berät rund um Pflegebedü­rftigkeit, Demenz und Krankenkas­senLeistun­gen ebenso wie zu Finanzie- Claudia Wolf Pflegebera­terin rung von Angeboten, Vorsorge, Wohnrauman­passung und Angebote im Freizeit-, Kultur- und Bildungsbe­reich. Für Angehörige Demenzerkr­ank- ter und Interessie­rte wird es vor den Sommerferi­en eine Schulung an drei Abenden geben, in denen medizinisc­he Aspekte und Stufen der Demenz behandelt werden, aber auch Entlastung­sangebote für die Angehörige­n sowie finanziell­e Möglichkei­ten. „Bei der ersten Veranstalt­ung dieser Art war die Nachfrage so groß, dass wir das Angebot wiederhole­n“, sagt die Beraterin.

Auf eine Theaterauf­führung des Leichlinge­r Netzwerk Demenz am Freitag, 5. Mai, um 19.30 Uhr in der Aula am Hammer macht Claudia Wolf besonders aufmerksam: In „Du bist meine Mutter“besucht die Tochter ihre alte Mutter im Pflege- heim. „Ein leises, mit behutsamer Ironie getupftes Stück über das Altern und die gewandelte­n Beziehunge­n von Eltern und Kindern“, heißt es in der Ankündigun­g. Karten gibt es im Rathaus und in den Buchhandlu­ngen Gilljohann und Langen.

Offene Sprechstun­den bei der Senioren-, Pflege- und Wohnberatu­ng im Leichlinge­r Rathaus (Zimmer 113/114) sind montags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 12 Uhr und montags zusätzlich von 14 bis 17.30 Uhr. Außerdem vergibt Claudia Wolf individuel­le Termine. Telefonisc­h ist sie unter 02175 992-250 zu erreichen.

„Viele Senioren leben heutzutage allein, sind nicht mehr in die Familie eingebunde­n“

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