Rheinische Post Opladen

Korkut will hartnäckig bleiben – Chicha ist fit

Vor der Partie beim SC Freiburg hofft der Coach von Bayer 04 auf eine bessere Chancenver­wertung seines Teams. Torjäger Chicharito meldet sich einsatzber­eit. Für die Werkself ist es ein „Sechs-Punkte-Spiel“.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN An den Platz zwischen den Stühlen hat sich Tayfun Korkut inzwischen fast gewöhnt. Bei entspreche­nden Fragen, ob der Trainer von Bayer 04 denn nun in Richtung Europa League oder doch eher nach unten blicke, schmunzelt­e er nur noch und sagte: „Und täglich grüßt das Murmeltier. . .“Der 43-Jährige schaue nur darauf, „dass wir es schaffen, unsere Situation zu verbessern“. Und diese ist – zumindest was den Kampf um die Europa-League-Plätze angeht – eindeutig: Sollte die Werkself das Spiel morgen beim Tabellense­chsten SC Freiburg verlieren, dürfte wohl auch der letzte Optimist das internatio­nale Geschäft für Bayer 04 als unerreichb­ar definieren.

Bei einem Sieg im Breisgau ergebe sich hingegen eine komplett andere Situation. Dann würde Bayer 04 bis auf zwei Zähler an den Aufsteiger aus Freiburg heranrücke­n und wäre plötzlich auf Schlagdist­anz. „Kein Team hat sich richtig abgesetzt und es gibt viele Mannschaft­en ohne klare Richtung. Wir sind eine davon“, sagte Korkut. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den letzten Europa-League-Platz für die mit hohen Ambitionen in die Saison gestartete Werkself. Doch auch wenn Korkuts erklärtes Ziel, das Erreichen des internatio­nalen Geschäfts, noch immer möglich ist: Auch der Vorsprung auf den Relegation­splatz beträgt weiter lediglich vier Zähler vor dem 30. Spieltag.

Ein Erfolg beim SC Freiburg, der in Nils Petersen den derzeit besten Bundesliga-Joker stellt (acht Treffer, drei Vorlagen), würde Bayer 04 hingegen die Chance geben, in den verbleiben­den vier Partien zumindest noch um die Europa League zu spielen. „Wir haben uns mit Freiburg wie mit jedem Gegner intensiv beschäftig­t. Es ist lobenswert, wie Verein und Trainer es Jahr für Jahr schaffen, an die Leistungsg­renze zu gehen“, sagte der Bayer-Coach. Freiburg stecke auch zum Teil hohe Niederlage­n gut weg. Darüber hinaus lobte Korkut den SCF als „laufstarke Mannschaft, die mit viel Leidenscha­ft spielt“. Sicherlich habe das Team von Trainer Christian Streich auch einen „sehr guten Jo- ker“in ihren Reihen, betonte Korkut. „Aber wir müssen an uns selbst denken und unser Potenzial auf den Platz bringen. Dann haben wir sehr gute Möglichkei­ten, das Spiel zu gewinnen.“Vor allem in der Chancenver­wertung sei aber noch Luft nach oben, bemängelte Korkut: „Wir werden weiter hartnäckig bleiben, aber dürfen die geschaffen­e Stabilität nicht aus den Augen verlieren.“

In den vergangene­n beiden Partien in Leipzig und gegen München stotterte vor allem der Angriffsmo­tor der Werkself. Der Trainer macht sich deswegen jedoch keine Sorgen vor dem Freiburg-Spiel. „Wir haben in den vergangene­n Wochen gezeigt, dass wir uns gegen die Topteams Chancen erarbeiten können. Ich bin guter Dinge, dass uns das auch gegen Freiburg gelingt.“

Die erwartete Rückkehr von Chicharito steht indes bevor. „Es sieht gut aus. Ich gehe davon aus, dass er spielfähig ist“, sagte Korkut. Der mexikanisc­he Stürmer hat die vorherigen vier Spiele wegen Muskelbesc­hwerden verpasst. Der bereits seit Anfang Februar fehlende Nationalsp­ieler Jonathan Tah wird dagegen im Breisgau weiter ausfallen. „Er trainiert individuel­l. Für’s Wochenende wird es nicht reichen“, erläuterte der Trainer. Tin Jedvaj, der sich gegen München Gelb-Rot einhandelt­e, fehlt gesperrt. Doch auch ohne Tah und Jedvaj sollte für Bayer 04 ein Sieg in Freiburg möglich sein – und Korkuts Elf würde nicht mehr zwischen den Stühlen hängen.

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