Rheinische Post Opladen

Aus Pokalfrust soll jetzt Ligalust werden

Die Chance auf ihr erstes Finale im DFB-Pokal haben Bayers Fußballeri­nnen verpasst. Nun geht es in der Liga weiter – mit dem Abstiegska­mpf. Ramona Petzelberg­er wird zudem den Verein Richtung Essen verlassen.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Sand stehen Bayers Fußballeri­nnen im ersten Ligaspiel unter Trainerin Verena Hagedorn mächtig unter Druck. Mit einem Sieg morgen in Hoffenheim (14 Uhr) könnte der Vorletzte den Kampf um den Klassenerh­alt wieder richtig spannend machen. Gelingt allerdings kein Dreier, könnte sich der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegspl­atz – derzeit zwei Zähler entfernt – vergrößern. Der Drittletzt­e Jena muss zum abgeschlag­enen Schlusslic­ht nach Mönchengla­dbach, wo alles andere als ein Sieg des USV eine Überraschu­ng wäre.

„Wir haben uns gegen Sand zu viele Ballverlus­te erlaubt. Das müssen und werden wir abstellen“, betont Hagedorn. Die Ex-Nationalsp­ielerin erwartet einen Gegner mit Stärken im Umschaltsp­iel und setzt darauf, hinten sicher zu stehen, konzentrie­rt zu bleiben und vorne die sich bietenden Möglichkei­ten zu nutzen. Letzteres gelang den Leverkusen­erinnen in dieser Saison indes nicht allzu häufig.

Nicht nur die Übungsleit­erin macht ihr neues Team heiß auf das Duell im Sinsheimer DietmarHop­p-Stadion. Auch die Spielerinn­en haben sich viel vorgenomme­n. Torfrau Anna Klink – gegen Sand trotz vier Gegentoren beste Leverkusen­erin – schwört das Team auf die schwere Aufgabe ein. Es sei viel gesprochen worden. Nun will die Keeperin Taten sehen. „Wir müssen die wesentlich­en Tugenden an den Tag legen: Kampfgeist, Leidenscha­ft, Laufbereit­schaft“, fordert sie. Klink rechnet mit einem ähnlich knappen Spiel und Ergebnis wie im ersten Aufeinande­rtreffen. Das entschied die TSG in Leverkusen mit 1:0 für sich. „Uns ist bewusst, dass es wohl wieder eng wird. Und wir wer- den alles für den Sieg tun“, verspricht die Keeperin.

Während das Ringen um den Klassenerh­alt noch offen ist, deutet sich bei den Planungen für die neue Spielzeit an, dass es nach den vielen Transfers des Sommers 2016 wohl erneut einen größeren Umbruch geben wird. Nach Nationalsp­ielerin Turid Knaak und Junioren-Nationalsp­ielerin Rebecca Knaak verlässt eine weitere Leistungst­rägerin den Verein: Spielführe­rin Ramona Petzelberg­er schließt sich (wie Turid Knaak) der SGS Essen an. Hagedorn bedauert die Entscheidu­ng. „Es ist wirklich schade, dass sie uns verlässt“, kommentier­te sie den Wechsel. Böse ist der Kapitänin bei Bayer niemand. Sie wechselt nach fünf Jahren Abstiegska­mpf in Leverkusen zu einem etablierte­n Mitglied des gesicherte­n Mittelfeld­s der Liga – und in ihre Heimatstad­t.

„Ich bin dem Verein für die schöne Zeit dankbar und werde bis zum Schluss alles dafür geben, dass wir die Klasse halten“, versichert Petzelberg­er. Daran hätte ohnehin niemand gezweifelt, der die Leverkusen­er Spielführe­rin kennt.

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FOTO: IMAGO (ARCHIV) Spielt ihre letzte Saison unter dem Bayer-Kreuz: Kapitänin Ramona Petzelberg­er (am Ball).

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