Rheinische Post Opladen

0:3 in Köln – Volleyball­erinnen verpassen Titelverte­idigung

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Die Mission Titelverte­idigung, die die Volleyball­erinnen vom TSV Bayer 04 vor der Spielzeit selbst ausgerufen hatten, ist gescheiter­t. Am vergangene­n Samstag musste sich Bayer 04 einem starken Team der Deutschen Sporthochs­chule ( DSHS) Köln 0:3 (20:25/ 12:25/14:25) geschlagen geben.

Das letzte Spiel der Saison und das somit entscheide­nde Duell um die Meistersch­aft in der 2. Bundesliga­Nord gewinnen also die Kölnerinne­n. Und das – geht es nach TSV-Headcoach Zhong Yu Zhou – absolut verdient. „Sie haben überragend gespielt, wir konnten da nicht mithalten“, betonte der 61-Jährige. Nach dem ersten Satzverlus­t habe er nicht geglaubt, Köln könne dieses Tempo und Leistungsn­iveau halten.

Dabei war Bayer sehr gut und vor allem schnell in die Partie gekommen, führte früh 13:8. Doch dann folgte ein Bruch im Spiel des ehemaligen Titelverte­idigers. „Ich kann es mir nur durch große Nervosität erklären“, sagte Abteilungs­leiter Jürgen Rothe. Die Mannschaft habe nicht die Leistung abrufen können, die sie die ganze Spielzeit habe abrufen können.

„Wenn ich sagen würde, ich sei zufrieden, wäre das gelogen“, attestiert­e Zhou. Im Grunde sei die Saison aber gut gewesen. Nach den Verletzung­sproblemen Mitte der Spielzeit, in der in Folge dessen un- gewöhnlich viele Spiele verloren gingen, habe sich der TSV im letzten Saisonabsc­hnitt herangekäm­pft. „Es haben sich viele junge Spielerinn­en in den Vordergrun­d gespielt“, sagte Rothe.

Um in der 1. Liga mitspielen zu können, reiche der jetzige Kader allerdings nicht. Da Köln auf einen Aufstieg verzichtet, hätte Bayer auch als Tabellenzw­eiter ins Oberhaus ziehen können. Am 1. April hätte diesbezügl­ich bereits der Lizenzantr­ag gestellt werden müssen. „Ich habe die Liga darum gebeten, diesen Termin zu verschiebe­n“, erläuterte Rothe. Zunächst habe die Meistersch­aft entschiede­n werden sollen – eine Bitte, die abgelehnt wurde. „Hätten wir den Antrag später zurückgezo­gen, hätten wir mehrere tausend Euro Strafe zahlen müssen.“

Die Kosten, die bei einem Aufstieg auf die Abteilung zukämen, können noch nicht gestemmt werden. Gleichwohl läuft die Suche nach Sponsoren gut. „Dennoch ist es schwer, wir reden da ja nicht von ein paar hundert Euro. Da müssen dann schon ein paar Nullen drangehäng­t werden“, sagte Rothe, auch wenn die Liga Aufsteiger­n entgegenko­mmt: Aufsteiger zahlen deutlich weniger Gebühren.

So wollen sie unterm Bayer-Kreuz in etwa einem halben Jahr wieder angreifen. In der Abschlusst­abelle belegt Köln den 1. Rang mit 65 Zählern, dahinter reiht sich Bayer ein – es holte 61 Punkte.

„Köln hat überragend gespielt, wir konnten da nicht mithalten“

Zhong Yu Zhou

Trainer der Volleyball­erinnen

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