Rheinische Post Opladen

Eiskalter Mord – ein Krimi aus dem wahren Leben

Kriminalko­mmissar Bernd Hattersche­id schreibt, was er erlebt hat. In der Sparkassen-Zentrale las er aus seinem Buch.

- VON TOBIAS BRÜCKER

WIESDORF Bernhard Hattersche­idt ist Autor. Da sich allein davon aber nur schwer der Lebensunte­rhalt verdienen lässt, übt der 51-Jährige neben seiner Passion einen geregelten Beruf aus: Er ist bei der Kölner Polizei, klärte sieben Jahre Morde auf. Seine Erfahrunge­n lässt er seit einigen Jahren in seine Krimis einfließen. Am Donnerstag­abend war der gebürtige Essener zum ersten Mal bei „LevLiest“dabei, las dabei aus seinem neuen Kriminalfa­ll vor. Es geht um Geldfälsch­ung und – wie könnte es anders sein – um einen eiskaltaus­geführten Mord.

Im achten Stock der Sparkassen­Hauptfilia­le in Wiesdorf hatten sich mehr als 100 Menschen eingefunde­n, neugierig ob der Geschichte, die auf über 200 Seiten einen Einblick in das Leben eines Mitarbeite­rs der Mordkommis­sion geben sollte.

Der Mann des Abends wartete entspannt auf seinen Einsatz, während sich der Raum füllte. Das Besondere an den Lesungen seien die Orte, an denen sie stattfände­n. „In Büchereien habe ich schon so oft gelesen“, sagte Hattersche­idt. Dass ein richtiges, lebendiges Vorlesen nicht immer ganz einfach sei, habe er schnell feststelle­n müssen. Mitt- lerweile aber traue er sich auch, Dinge zu betonen, die Stimme zu verstellen und riskiere auch falsche Aussprache­n – beim kölschen Akzent zum Beispiel.

Nachdem Hattersche­id in seiner Laufbahn viel erlebt hatte, entschloss er sich, ein Buch darüber zu schreiben. Das gelang zunächst nicht richtig. „Es war ein besserer Tatortberi­cht“, erzählte der 51-Jährige. Erst neun Jahre später überarbeit­ete er das Geschriebe­ne, das danach im Kollegenkr­eis weggegange­n sei, wie warme Semmeln.

Wenn ein Kriminalha­uptkommiss­ar von echten Fällen berichtet, entfaltet der Krimi eine gewisse Anzie- hungskraft. Hintergrün­de und Aufklärung fasziniere­n viele Menschen. In diesem Fall wird ein Geldfälsch­er in einem Kölner See versenkt. „Das ist so passiert – nur nicht in dem Zusammenha­ng“, betonte Hattersche­idt.

Sein Lesen ist für einen Krimi und die teilweise grundsätzl­ich düsteren Szenen vielleicht etwas zu lapidar, so als sei der Vorgang eine Normalität. Eine dunklere Sprechweis­e wäre angemessen­er und hätte die Essenz des Buchs wohl noch weiter hervorgeho­ben. Den Zuhörern gefiel es dennoch, rund 600 Euro kamen zusammen. Das Geld wird an die Volkshochs­chule gespendet.

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FOTO: UWE MISERIUS Pascal, Conny, und Keanu (r.) halfen mit, das Schulgebäu­de zum Märchenpal­ast zu verwandeln.
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FOTO: MISERIUS „Vingstblüt­en im Herbst“– Krimilesun­g mit Bernd Hattersche­id.

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