Rheinische Post Opladen

Paradoxe Verordnung

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Die Energieein­sparverord­nung (EnEV) stellt ein Instrument der deutschen Energie- und Klimaschut­zpolitik dar und schreibt vor, dass Neubauimmo­bilien immer energieeff­izienter gebaut werden müssen. Jedoch bedeutet dies keinesfall­s, dass Energieres­sourcen geschont werden oder dass es sich gesünder darin wohnen lässt.

Ein Bericht der Vereinten Nationen geht davon aus, dass zehn Prozent des globalen Energiebed­arfs bei der Gewinnung und Aufbereitu­ng von Baumateria­l entstehen. Und etwa 40 Prozent der festen Abfälle in Industrien­ationen fallen an, wenn Gebäude errichtet oder abgerissen werden. Die Gebäude werden immer dichter, so dass ein gesunder Luft- und Feuchtigke­itsaustaus­ch nur schwierig herstellba­r wird.

Wenn man ökologisch bauen möchte, muss man streng genommen von der Rohstoffge­winnung bis zum Recycling alles bedenken. Für das Einfamilie­nhaus auf der grünen Wiese dank nachwachse­nder Baumateria­lien wie zum Beispiel Holz als grüne Alternativ­en zu Stahl und Beton einfach realisierb­ar. Beim Bau von Wohnungen in der Stadt nur schwer umsetzbar. Zwar machen sich Bauträger Gedanken, wie das gesunde und gleichzeit­ig energiesch­onende Bauen optimiert werden kann. Dank EnEV und Kostendruc­k schwierig umsetzbar. Dennoch kann man einiges innerhalb der eigenen vier Wände tun. Schon ein bloßer Anstrich mit Lehmfarbe erzielt gute Effekte. Linoleum für den Boden ist ein sehr widerstand­sfähiges Material aus natürliche­n Rohstoffen. Und schließlic­h leisten Zimmerpfla­nzen Erstaunlic­hes für die Gesundheit. Werner Horn Der Autor ist Prokurist und Leiter Bauträgerv­ertrieb Rheinland von Corpus Sireo Makler.

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