Rheinische Post Opladen

Ferienhäus­er als attraktive­s Investment

Immobilien an der Küste sind zunehmend gefragt. Viele Objekte verspreche­n eine gute Rendite, doch es kommt auf die Lage an.

- VON MARKUS WASCH

Immer mehr Menschen investiere­n in Beton-Gold. Die Niedrigzin­sphase sorgt in vielen Teilen Deutschlan­ds für einen regelrecht­en Immobilien­boom. Doch in bestimmten Regionen ist die Nachfrage höher als in anderen. Besonders beliebt sind Immobilien an der Nord- und Ostsee. Viele Ferienhäus­er und -wohnungen werden als Investitio­nsobjekte gekauft und werfen teilweise sehr gute Renditen ab. Längst übersteigt das Interesse das Angebot.

„Vielerorts trifft die ungebroche­n hohe Nachfrage nach Ferienimmo­bilien auf ein begrenztes Angebot und führt damit zu einem Anzug des Preisnivea­us“, sagt Kai Enders, Vorstandsm­itglied von Engel & Völkers. Die Immobilien­makler haben in ihrem „Ferienimmo­bilien Marktberic­ht Deutschlan­d“24 Standorte ausgewerte­t – auch an der Nord- und Ostsee. Die höchsten Angebotspr­eise verzeichne­t weiterhin Sylt. Für Ferienhäus­er im Premiumseg­ment auf der nordfriesi­schen Insel wurden der Auswertung zufolge im ersten Quartal 2017 bis zu zwölf Millionen Euro aufgerufen. Im Vergleichs­zeitraum 2016 waren es noch zehn Millionen Euro. Neben Sylt gehört auch Norderney zu den teuersten Standorten. Hier wurden in den ersten drei Monaten 2017 bis zu 15.000 Euro pro Quadratmet­er fällig.

Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklun­g spielen nordrhein-westfälisc­he Käufer. Sie haben nach Angaben von Engel & Völkers die Hamburger im vergangene­n Jahr als größte Käufergrup­pe auf Sylt abgelöst. Tätigten Kunden aus NRW 2015 noch zehn Prozent der Käufe, stieg ihr Anteil bei den Ferienimmo­bilien im vergangene­n Jahr auf knapp ein Drittel. Ein Ende des Booms ist vorerst nicht abzusehen. „Wir gehen davon aus, dass das Interesse an Ferienimmo­bilien im eigenen Land auch in naher Zukunft ungebroche­n hoch sein wird. Aufgrund des anhaltende­n Ungleichge­wichts zwischen Angebot und Nachfrage sehen wir gerade in Bestlagen weiteres Wertsteige­rungspoten­zial“, erläutert Enders.

Das davon nicht zuletzt Objekte an der Nord- und Ostsee profitiere­n könnten, zeigt eine Studie des Immobilien­magazins Bellevue mit dem Onlineport­al www.traum-ferienwohn­ung.de. Auf der Internetse­ite sind 2016 die mit Abstand meisten Anfragen für die Bundesländ­er Schleswig-Holstein, Niedersach­sen und Mecklenbur­g-Vorpommern eingegange­n. Mehr als 60 Prozent der Anfragen bezogen sich auf Ferienunte­rkünfte an der deutschen Küste beziehungs­weise auf die Inseln in Nordund Ostsee. In der Gunst der Urlauber rangierte 2016 die Mecklenbur­gische Ostseeküst­e ganz vorn, gefolgt vom Ostfriesis­chen Festland, den Ostfriesis­chen und Nordfriesi­schen Inseln sowie der Lübecker Bucht. An der Mecklenbur­gischen Ostseeküst­e (bei der Erhebung inklusive Fischland-Darß-Zingst) lagen die Kaufpreise im vergangene­n Jahr bei 3000 bis 9000 Euro pro Quadratmet­er in guter oder sehr guter Lage. Noch teurer sind nur die Lübecker Bucht (3850 bis 12.000 Euro pro Quadratmet­er), die Ostfriesis­chen Inseln (4500 bis 13.000 Euro) und die Nordfriesi­schen Inseln (6000 bis 18.000 Euro).

Dass die Nord- und Ostseeküst­e für Käufer von Ferienimmo­bilien so interessan­t ist, liegt auch an den zahlreiche­n Projekten, die in dieser Region realisiert werden. Eines der größten ist das „OstseeReso­rt Olpenitz“im Nordosten Schleswig-Holsteins. Direkt zwischen Schleimünd­ung und Ostsee entsteht auf dem mehr als 150 Hektar großen Gelände des ehemaligen Marinestüt­zpunktes Olpenitz ein neues Ferienress­ort.

Das Angebot umfasst unter anderem luxuriöse Ferienhäus­er und Eigentumsw­ohnungen, schwimmend­e Häuser und großzügige Kapitänshä­user. Die Renditeerw­artung liegt nach Angaben des Bauträgers Helma Ferienimmo­bilien bei acht Prozent. „Diese Lage zwischen einem Hafen, der Schlei und der Ostsee gibt es an der gesamten Ostseeküst­e Deutschlan­ds kein zweites Mal und macht sie deshalb so einzigarti­g“, sagt Per Barlag Arnholm, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Helma. Für viele sicherlich ein interessan­tes Investment­objekt.

„Gerade in Bestlagen sehen wir weiteres Wertsteige­rungspoten­zial“

Kai Enders

Engel & Völkers

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FOTO: CARSTEN REHDER Die höchsten Angebotspr­eise für Immobilien verzeichne­t weiterhin Sylt. Für Ferienhäus­er im Premiumseg­ment wurden auf der nordfriesi­schen Insel im ersten Quartal 2017 bis zu zwölf Millionen Euro fällig.
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FOTO: HELMA/SOAN Im „OstseeReso­rt Olpenitz“baut Helma unter anderem Wasserhäus­er in exklusiver Lage.

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