E-Bikes fürs Rathaus für bessere Luft
LEVERKUSEN Das ab Januar 2018 drohende Einfahrtsverbot für Dieselfahrzeuge ins Stadtgebiet Stuttgart hat unter den Autonutzern mächtig Staub aufgewirbelt. Die Leverkusener Autofahrer sollten diese Maßnahme, wenn sie denn vom Bundesverwaltungsgericht als zulässig erklärt wird, genau beobachten: Für die Chemiestadt muss wegen der häufigen Überschreitung der Grenzwerte 2018 erstmals ein Luftreinhalteplan aufgestellt werden. Darunter kann ein Dieselfahrverbot für bestimmte Stadtbereiche, etwa in Manfort, sein. Für das Stadtgebiet Leverkusen macht jetzt auch der Allgemeine Deutsche FahrradClub (ADFC) in seinem Vereinsheft „Rad-Anzeiger“(1/2017) Vorschläge, wie sich die Schadstoffbelastung senken ließe.
Erstaunlich: Ganz oben auf der Radlerclub-Ideenliste steht die „Optimierung der Grünen Welle“für die Ampeln, also eine Maßnahme für den Kraftfahrzeugverkehr. Aufgeführt sind die Gustav-HeinemannStraße und die Rathenaustraße. Am Konrad-Adenauer-Platz, wenige Meter neben der A-3-Brücke, ist die Belastung durch Stickstoffdioxid stadtweit gesehen besonders hoch. Das Problem: Für die drei meist hochbelasteten Autobahnen (A1, A3, A 59) im Leverkusener Stadtgebiet wird es trotz Luftreinhalteplan kaum Einschränkungen geben. Die Schadstoffhöhe am Adenauer-Platz dürfte dann gleich bleiben.
Die Forderung nach der „Grünen Ampelwelle“dürfte wohl von vielen Autofahrern sofort unterstützt wür- Gisela Walsken den. Gerade in Manfort, auf der Strecke „Schlebusch bis Wiesdorf“, werden die Autofahrer – einschließlich der Linienbusse – oft und fast an jeder Kreuzung durch rote Ampeln zum Halten gezwungen. Selbst unter Einhaltung der vorgeschriebenen Tempolimits. Dies gilt ebenso für den Willy-Brandt-Ring, die Bundestraße 8 zwischen Wiesdorf und Köln-Mülheim oder die Herbert-Wehner-Straße in Schlebusch.
Für die Stadt Leverkusen sind die Vorschläge des ADFC nicht neu, sagte eine Pressesprecherin. Vieles werde zurzeit bereits mit dem ADFC umgesetzt. „Erste Teilergebnisse zur regionalen Radwegeplanung, zum Fahrradverleihsystem und zur Fahrradabstellung liegen bereits vor und werden weiter konkretisiert.“
Die Bezirksregierung Köln ist federführend beim Erstellen des Leverkusener Luftreinhalteplans. Beteiligt sind Fachbehörden und repräsentative Interessengruppen. Schon jetzt können die Bürger ihre Ideen abgeben. „Alle Hinweise und Anregungen werden den jeweiligen Arbeitsgruppen zur Verfügung gestellt und bei der Änderung beziehungsweise Aufstellung der Luftreinhaltepläne berücksichtigt“, verspricht die Aufsichtsbehörde von Regierungspräsidentin Gisela Walsken.
Vorschläge des ADFC, die zum Teil mit der Stadt überlegt werden:
-Müllabfuhr nur noch außerhalb des Berufsverkehrs
-Tempolimit auf den Autobahnen abhängig von der Schadstoffbelastung
-Sauberere Fahrzeuge für den kommunalen Fuhrpark, einschließlich TBL, WGL, Wupsi.
-Umstellung des Fuhrparks auf EFahrzeuge und Kauf von E-Rädern für die Stadtverwaltung
-Attraktivierung des Radverkehrs: Schnellradwegtrassen, E-Bike-Ladestationen, Fahrradmietsystem.
„Alle Hinweise und Anregungen werden berücksichtigt“ Regierungspräsidentin