Rheinische Post Opladen

Barths Elfmeter rettet Bayer einen Punkt

Gegen den 1. FFC Frankfurt erkämpften sich die Leverkusen­er Fußballeri­nnen einen wichtigen Zähler im Abstiegska­mpf.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Der Schlusspfi­ff von Schiedsric­hterin Sina Diekmann ging im befreiende­n Jubel glatt unter. Auf dem Rasen zeigten sich Bayers Fußballeri­nnen begeistert und auch ihre Fans schrien lautstark ihre Freude heraus. Mit der buchstäbli­ch letzten Szene der Partie verwandelt­e Merle Barth einen (berechtigt­en) Foulelfmet­er zum 2:2 (1:1)-Endstand gegen den 1. FFC Frankfurt – und das dermaßen sicher, dass ein zufälliger Beobachter kaum hätte ahnen können, unter welch gewaltigem Druck die junge Verteidige­rin gestanden haben muss.

„Der Punkt tut uns gut, gerade weil ein Sieg für Frankfurt verdient gewesen wäre“

Verena Hagedorn

Der Strafstoß war die gerechte Belohnung für die nicht immer spielerisc­h überzeugen­den, aber zumindest stets aufopferun­gsvoll kämpfenden Leverkusen­erinnen. Die waren gegen den Favoriten sogar besser in die Partie gestartet und durch Lisa Schwab nach fünf Minuten in Führung gegangen. Schon in der ersten Hälfte übernahm aber das Starensemb­le vom Main mehr und mehr das Heft des Handelns – und glich durch Tanja Pawollek aus (31.). Nach dem Seitenwech­sel war bisweilen auch eine gehörige Portion Glück und Anna Klinks gute Reflexe vonnöten, um nicht früher in Rückstand zu geraten als in jener 75. Minute.

Da leistete eine lange Fehlerkett­e Beihilfe zur FFC-Führung. Erst übersah die Schiedsric­hterassist­entin ein klares Abseits beim langen Pass auf den Flügel. In der Mitte brauchte die Leverkusen­er Verteidigu­ng dann eine Ewigkeit, um den etwas glücklich ergatterte­n Ball aus dem Strafraum zu befördern – inklusive eines Schussvers­uchs, bei dem der Fuß den Ball deutlich verfehlte.

Statt dann herauszurü­cken um die mit ebenso viel Platz wie Tempo anrückende Sophie Schmidt zu stoppen, erwarteten die Verteidige­rinnen – fast in Stockstarr­e verharrend – den folgenschw­eren Schuss aus 20 Metern, den Anna Klink trotz aller Bemühungen nicht mehr erreichen konnte. Immerhin: Danach bäumte sich Bayer noch einmal auf, kam dreimal gefährlich vor das Frankfurte­r Tor und wurde schließlic­h mit dem finalen Foulelfmet­er für den Aufwand belohnt. „Der Punkt tut gut, gerade weil ein Sieg für Frankfurt durchaus verdient gewesen wäre. Dieser Zähler hilft uns mehr als dem FFC – hoffentlic­h“, sagte Bayers Trainerin Verena Hagedorn.

Der Punkt ist für die Moral zunächst wertvoller als für die Tabelle, wo der Rückstand auf das rettende Ufer weiter vier Punkte beträgt, weil Duisburg Sand ebenfalls ein Unentschie­den abgetrotzt hat. Immerhin liegt der Rückstand auch auf Jena nun bei vier Punkten. Die Chancen stehen also nicht schlecht, den beiden Konkurrent­en schon am kommenden Wochenende dichter auf die Pelle zu rücken.

Mit dem Rückenwind des Punktgewin­ns geht es nun zum abgeschlag­enen Letzten nach Mönchengla­dbach. Klar ist aber schon jetzt: Um die Klasse zu halten, ist mindestens eine weitere Überraschu­ng nötig. Dass Bayer dazu in der Lage ist, hat das Team gegen den FFC angedeutet. Die klar favorisier­ten Gäste brauchten zwei Fernschüss­e, um Bayers Defensive zu überwinden. Mit einer ähnlich couragiert­en Vorstellun­g dürfte auch in Essen und gegen Freiburg etwas drin sein – und vielleicht ja sogar im nächsten Heimspiel gegen Potsdam am 10 Mai.

Trainerin von Bayers Fußballeri­nnen

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Couragiert­e Leistung: Barbara Dunkst (r.) und ihre Teamkolleg­innen trotzten dem Favoriten aus Frankfurt in letzter Sekunde ein Unentschie­den ab. Das Remis dürfte Bayers Fußballeri­nnen Rückenwind für die kommenden Spiele bringen.
FOTO: MISERIUS Couragiert­e Leistung: Barbara Dunkst (r.) und ihre Teamkolleg­innen trotzten dem Favoriten aus Frankfurt in letzter Sekunde ein Unentschie­den ab. Das Remis dürfte Bayers Fußballeri­nnen Rückenwind für die kommenden Spiele bringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany