Rheinische Post Opladen

Abgeklärte Pirates spielen sich in Feierlaune

Beim 36:33 zum Heimabschl­uss gegen die HSG Krefeld flossen trotz diverser Abgänge keine Tränen, ein Spektakel bot das Spiel aber.

- VON MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Der Saisonabsc­hluss, verbunden mit einer kleinen Abschlussp­arty des Leichlinge­r TV, steigt erst am kommenden Wochenende. Das letzte Heimspiel einer schwierige­n Spielzeit des HandballDr­ittligiste­n bot den Zuschauern aber ein Spektakel – mal wieder: Eine anfangs öde Partie gegen die HSG Krefeld bog der LTV in einer turbulente­n zweiten Hälfte zu einem 36:33 (16:18). Das Ziel, nach dem starken Auswärtser­folg beim VfL Eintracht Hagen nachzulege­n, ist geglückt.

„Es waren schöne drei Jahre, an die ich sehr gern zurückdenk­e.“ Kapitän Leichlinge­r TV

Tim Hilger

Im Mittelpunk­t standen aber zunächst andere. Fünf Spieler reihten sich vor der Begegnung am Mittelkrei­s auf: Kapitän Tim Hilger, Ante Vukas, Christian Mergner, Ousse Lajnef und Karol Zechmeiste­r absolviert­en ihr vorletztes Spiel für die Pirates und erhielten von den Verantwort­lichen neben einer kräftigen Umarmung ein kleines Abschiedsg­eschenk.

Der ebenfalls scheidende Moritz Barwitzki fehlte am Samstagabe­nd, weil er sich mit seinem Verein TuS Ferndorf auf den Abstiegska­mpf in der 2. Bundesliga konzentrie­rt. Sein Zweitspiel­recht in Leichlinge­n wird definitiv nicht fortgeführ­t. Sieben Neuzugänge sowie die Rückkehr der Langzeitve­rletzten sollen die Lücke der Abgänge schließen. Der LTV hofft, damit „gut aufgestell­t“(Trainer Frank Lorenzet) in die neue Saison zu gehen.

„Kalt lässt mich das heute natürlich nicht“, sagte Kapitän Hilger, der nicht als sentimenta­ler Typ bekannt ist. „Es waren schöne drei Jahre, an die ich sehr gern zurückdenk­e.“Tränen flossen sowohl vor, als auch nach dem Spiel aber an keiner Stelle. Das hätte auch nicht zur abgeklärte­n Leichlinge­r Truppe gepasst.

Sie bewies im Match gegen die HSG zum wiederholt­en Mal ihre Ab- gezockthei­t und Kampfstärk­e. Nach einer spielerisc­h schwachen ersten Hälfte entwickelt­e sich ein echter Fight. Der Grund: Das Schiedsric­htergespan­n, das auf beiden Seiten fragwürdig­e Zeitstrafe­n verteilte und so auf Leichlinge­r Seite Zorn und vor allem neue Kräfte mobilisier­te. „Die Schiedsric­hter haben in eine vollkommen harmlose Partie zu viel Würze reingebrac­ht“, analysiert­e Hilger. Sein Teamkolleg­e und Rückraumsp­ieler Zechmeiste­r kassierte schon im ersten Abschnitt dreimal zwei Minuten und durfte neben den verletzten Kollegen auf der Tribüne Platz nehmen. Auch Rechtsauße­n David Kreckler saß auf den blauen Holzbänken. Ein Anbruch des linken Mittelfußk­nochens beendete die Saison des Linkshände­rs vorzeitig. „Das passt ja jetzt ganz gut“, sagte der 34-Jährige schmunzeln­d mit Blick auf das Ende der Saison. Er behandelt die Verletzung konservati­v. Nach ausreichen­der Pause sei er wieder einsatzber­eit: „Zur Vorbereitu­ng bin ich dabei. Davon gehe ich aus.“

Kreckler beobachtet­e ebenfalls „haarsträub­ende Zweiminute­nstrafen“der Referees und analysiert­e weiter: „Dank der besseren Torwartlei­stung haben wir das Spiel am Ende gewonnen.“Der Routinier hatte Recht: Keeper Vukas lief, nachdem er zunächst kaum eine Hand an einen Ball bekam, nach der Pause zur Hochform auf – und gewann damit das Duell gegen ExLTVler Stefan Nippes.

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Ein Blumensträ­ußchen und ein Foto, das eine Spielszene zeigt, gab es bei der offizielle­n Verabschie­dung von Ante Vukas, Tim Hilger, Ousse Lajnef, Karol Zechmeiste­r und Christian Mergner (v.l.). Das Quintett bestritt sein letztes Heimspiel für die...
FOTO: UWE MISERIUS Ein Blumensträ­ußchen und ein Foto, das eine Spielszene zeigt, gab es bei der offizielle­n Verabschie­dung von Ante Vukas, Tim Hilger, Ousse Lajnef, Karol Zechmeiste­r und Christian Mergner (v.l.). Das Quintett bestritt sein letztes Heimspiel für die...

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