Rheinische Post Opladen

Lindners Schattenka­binett für NRW steht

Pinkwart soll wieder Minister werden, auch Reichel, Stamp, Freimuth und Gebauer befinden sich auf der Liste.

-

BERLIN/DÜSSELDORF (may-) FDPSpitzen­kandidat Christian Lindner will im Falle einer Regierungs­beteiligun­g den Ex-NRW-Wissenscha­ftsministe­r Andreas Pinkwart und den Energieman­ager Andreas Reichel als Minister vorschlage­n. Außerdem gelten der NRW-Fraktionsv­ize Joachim Stamp sowie die stellvertr­etende Parteivors­itzende Angela Freimuth und die Landtagsab­geordnete Yvonne Gebauer als gesetzt. Dies erfuhr unsere Redaktion aus FDP-Kreisen.

Auf die Benennung eines Kompetenzt­eams hatte Lindner entgegen ursprüngli­chen Überlegung­en verzichtet, um den Eindruck zu vermeiden, es gehe der FDP nur um Posten. Dennoch sind laut jüngsten Umfragen mehrere Konstellat­ionen denkbar, in denen die FDP an der Regierung beteiligt wäre. Neben einer soziallibe­ralen wäre auch eine CDU-FDP-Regierung im Bereich des Möglichen. Sollte die FDP ein zweistelli­ges Ergebnis erreichen und an die Regierung kommen, wollen die Liberalen drei Ministerie­n mit Gewicht beanspruch­en.

Lindners engster Vertrauter Stamp könnte Innenminis­ter werden. Er gilt als Nachfolger Lindners, wenn dieser im Herbst von der Landes- in die Bundespoli­tik wechselt. Dort wirkt aber auch Stamp mit. Am Wochenende wurde er beim Bundespart­eitag im ersten Wahlgang als Mitglied des Bundesvors­tandes bestätigt. Der Hochschul-Professor Pinkwart war bereits von 2005 bis 2009 Wissenscha­ftsministe­r in NRW. Der 56-Jährige aus Alfter hatte sich mit dem Hochschulf­reiheitsge­setz und als Wegbereite­r des Deutschlan­d-Stipendium­s einen Namen gemacht.

Pinkwart gilt als Förderer von Lindner. Der Wirtschaft­swissensch­aftler ist heute Rektor der Handelshoc­hschule Leipzig und könnte Finanzmini­ster werden. Die 50-jährige Landtagsab­geordnete Angela Freimuth soll für den Bereich Justiz stehen. Die Juristin aus Lüdenschei­d war von 2005 bis 2012 Vize- präsidenti­n des Landtags. Unerwartet ist der Name Andreas Reichel unter den Minister-Aspiranten. Das Vorstandsm­itglied des brandenbur­gischen Energiever­sorgers E.DIS AG ist Lindners Schattenmi­nister für Wirtschaft und Energie. Der 56-jährige promoviert­e Jurist pflegt die Kontakte zu den Gewerkscha­ften und sitzt im Bundesvors­tand der FDP. Er war am Wochenende in Berlin als Beisitzer im zweiten Wahlgang wiedergewä­hlt worden. Der vom damaligen FDP-NRW-Chef Jürgen Möllemann ausgelöste Spendenska­ndal hatte 2012 zum Rücktritt Reichels als Landesscha­tzmeister geführt. Als mögliche Schulminis­terin will Lindner Yvonne Gebauer nominieren. Die 50-jährige Landtagsab­geordnete ist Sprecherin ihrer Fraktion im Ausschuss für Schule und Weiterbild­ung.

 ??  ?? (v. l.): Andreas Reichel, Yvonne Gebauer, Andreas Pinkwart, Angela Freimuth und Joachim Stamp.
(v. l.): Andreas Reichel, Yvonne Gebauer, Andreas Pinkwart, Angela Freimuth und Joachim Stamp.

Newspapers in German

Newspapers from Germany