Querbeat kann Karneval – und mit Kuhglocken begeistern
OPLADEN Der Scala-Club – ein Ort der guten Laune, denn: Die Band Querbeat, die in den vergangenen Jahren große Erfolge im Karneval feierte, gab im nahezu ausverkauften Saal von der ersten Minute Vollgas.
Das Ensemble, dessen Mitglieder ehemals Musik studierten, brachte gewaltige Kraft auf die Bühne, der Spaß war ihnen in jeder Phase des Konzerts anzusehen. Durch die vielen Blasinstrumente, durch die es auf der kleinen Bühne bei so einer großen Anzahl an Künstlern platzmäßig etwas knapp wurde, entstand ein Swing, dem sich die wenigsten Besucher lange entziehen konnten.
Dabei hatte der dunkelgrüne Hintergrund, vor dem ein schwarzes Banner hing, auf dem in dunklem Rot das sternförmige Logo der Band abgebildet war, zunächst eher die Atmosphäre eines Punkkonzerts verströmt. Die vielen Nachzügler, die spät zur Tür hereinkamen, mussten sich zwischen den Anwesenden Lücken suchen. Das funktionierte vom Prinzip her wie Kieselsteine, die in den Freiraum zwischen großen Steinen rutschen. Zwar hatte die Band rund eine Viertelstunde Verspätung, Unmut darüber gab es aber nicht. Und dann wurde es ja auch schon dunkel. Schnell hatte die Band die Masse aus Alt und Jung in ihren Bann gezogen.
Eine Dame älteren Semesters – so geduldig sie noch vor dem Konzert an der Wand gelehnt hatte, in sich ruhend – verlor augenblicklich jegliche Hemmungen. Sie bewegte sich, wie ein junger Hüpfer, warf die Beine und Arme in die Luft. Sehr zum Gefallen der Besucher um sie herum, die immer wieder lächelnd und staunend in ihre Richtung blickten.
Die Musik der jungen, frischen und unverbrauchten Band wirkte auf sie wohl wie eine Art Jungbrunnen. Mal schick angezogen in Hemd und Fliege, mal lässig und legere nur im Tanktop das Erscheinungsbild der Gruppe, die schon früh am Abend für eines der Highlights sorgen sollte.
„Das ist einer der Höhepunkte eures gesamten Lebens“, hatte Sänger Jojo Berger verkündet, während Schlagzeuger Christian Clever seine Position im Hintergrund verließ, und auf Tuchfühlung zu den Zuhörern ein Solo an fünf, an einem blickenden Brett aufgehängten Kuhglocken spielte.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte die Band die Menschen im Griff, die große Party mit Gästen im hohen dreistelligen Bereich war ohne lange Anlaufzeit gestartet.