Fahrer, Bürokraft und Mechatroniker
Verkehrsbetrieb Hüttebräucker sucht angehende Fachkräfte im Fahrbetrieb für vielfältigen Einsatz.
LEICHLINGEN Während andere in seinem Alter noch ihre ersten Fahrversuche unternehmen, fährt Chris Niedringhaus mit 18 Jahren schon Omnibus und chauffiert Passagiere durch Leichlingen. Ermöglicht hat ihm das sein Arbeitgeber Rainer Hüttebräucker (60), geschäftsführender Gesellschafter des Leichlinger Verkehrsbetriebs, bei dem Niedringhaus seit einem Jahr seine Ausbildung zur „Fachkraft im Fahrbetrieb“(FiF) absolviert. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn ich morgens mit dem Bus vom Hof fahre“, sagt der 18-Jährige stolz. Mit seinem Team bildet Hüttebräucker jährlich drei neue FiFs aus. Und das, erklärt der Chef ist weitaus mehr als ein einfacher Busfahrer. Was macht eine Fachkraft im Fahrbetrieb? Der Beruf ist eine Mischung aus Bürokraft, Berufskraftfahrer und Mechatroniker, erklärt Hüttebräucker: „Die Ausbildung ist auf drei Säulen aufgebaut: Verkehr, Betriebsverwaltung sowie Verkauf und Kundenberatung. Unsere FiFs fahren nicht nur Bus, sondern müssen auch in der Verwaltung fit sein.“Verkehrszählungen und Kassenabrechnungen gehören ebenso dazu wie der Fahrkartenverkauf und Beratung der Kunden. Ein Job, der viel Abwechslung bringt, bestätigt Azubi Niedringhaus: „Ursprünglich wollte ich gar nicht ins Büro. Mein Traum war es einfach nur große Maschinen zu fahren, aber mittlerweile habe ich viele Aufgaben kennengelernt, die mir mehr Spaß machen.“ Auch in der Werkstatt muss der 18Jährige mit anpacken: „Das ist wichtig, damit unsere Fahrer bei Problemen einschätzen können, ob sie noch fahren können und eine erste Fehlerdiagnose stellen“, erläutert der Geschäftsführer und beruhigt: „Selber reparieren müssen unsere FiFs nicht, aber auskennen sollten sie sich schon.“
Welche Voraussetzungen muss ein Bewerber erfüllen? Wer gleich mit der Ausbildung beginnen möchte, sollte mindestens die mittlere Reife und ein sauberes Führungszeugnis vorweisen können, mindestens 18 Jahre alt sein und einen Autoführerschein (Klasse B) besitzen. Auch körperliche Fitness ist wichtig. „16-jährige Schulabgänger können sich auch vorher bewerben und ein einjähriges EQ-Praktikum (Einstiegsqualifizierung) bei uns absolvieren“, erklärt Hüttebräucker. In besonderen Fällen können Führerscheinprüfungen vorzeitig abgelegt werden. „Wer bei uns den Autoführerschein macht, lernt direkt mit einem VW-Bus, um sich an die Dimensionen zu gewöhnen“, sagt der 60-Jährige. Auf die Führerscheinprüfungen für die Klassen C und CE werden die Azubis im Betrieb vorbereitet. Wie hoch ist die Vergütung, und wie sehen die Chancen auf Festanstellung und Weiterbildung aus? Auszubildende verdienen bei Hüttebräucker im ersten Lehrjahr 700 Euro, im zweiten 800 Euro und im dritten 900 Euro. „Für besonders gute Prüfungsleitungen“, sagt der Chef, lege er gerne ein kleines Taschengeld obendrauf. Eine Festanstellung ist nach dem Abschluss garantiert. Doch darüber hinaus locken viele attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Wer die FiFs Basisausbildung in der Tasche hat, kann sich vom Fahrlehrer bis zum Betriebswirt weiter fortbilden.