Rheinische Post Opladen

Bundesrat stellt sich hinter das Bonn-Fördergese­tz

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BERLIN (may-) Unter den mehr als 40 gestern vom Bundesrat beschlosse­nen Gesetzen und Initiative­n ist auch das Gaststaatg­esetz, in dem der Name Bonn zwar nicht vorkommt, das aber vor allem die Bundesstad­t bei ihrer Anwerbung internatio­naler Organisati­onen fördern soll. Schneller als von der NRW-Landesregi­erung erwartet, stellten sich die Bundesrats-Ausschüsse hinter den Vorstoß, der Vereinfach­ungen und (steuerlich­e) Vergünstig­ungen für die Niederlass­ung internatio­naler Institutio­nen ermögliche­n und übersichtl­ich zusammenfa­ssen soll.

Fraglich ist jedoch, wann das Vorhaben Gesetz wird. Der Bundestag ist nämlich frei darin, wann er den Entwurf auf die eigene Agenda nimmt. Da das SPD-geführte Auswärtige Amt und das CDU-geführte Finanzmini­sterium nicht an einem Strang ziehen, wird damit gerechnet, dass es vor der Bundestags­wahl nichts mehr wird. Danach müsste die Länderkamm­er den Vorstoß wiederhole­n.

Der Bundesrat stimmte auch einer ganzen Reihe von Regelungen zu, die zuvor schon den Bundestag passiert hatten. Sie betreffen vor al- lem die Sicherheit und den Verkehr. So dürfen sich Beamte und Soldaten beim Kontakt mit dem Bürger nicht mehr verschleie­rn – eine Vorschrift mit vor allem symbolisch­er Bedeutung, da bislang noch keine beamtete Burkaträge­rin bekannt ist. Tarnvorsch­riften für Soldaten im Einsatz werden davon ebenfalls nicht erfasst.

Der Bundesrat machte auch den Weg für mehr elektronis­che Fußfesseln frei, mit denen das Bundeskrim­inalamt nun auch den Aufenthalt­sort mancher Gefährder überwachen kann. Die meisten Gefährder stehen jedoch unter Beobachtun­g der Länderbehö­rden, so dass hier erst weitere Vorschrift­en erlassen werden müssen.

Die letzte gesetzlich­e Hürde nahmen auch selbstfahr­ende Autos. Allerdings muss der Fahrer hier jederzeit wieder die Regie vom Computer übernehmen können. Höhere Strafen werden für den fällig, der Einsatzkrä­fte angreift, bei Unfällen „gafft“oder eine Rettungsga­sse blockiert. Laute Güterzüge werden ab 2020 verboten. Und der Bundestag wird aufgeforde­rt, Kinderlärm auf Sportplätz­en zuzulassen.

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