Rheinische Post Opladen

Thyssenkru­pp macht Verlust von 871 Millionen Euro

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ESSEN (rtr) Thyssenkru­pp muss auch nach dem Ende des verlustrei­chen Stahlabent­euers in Amerika einen hohen Preis dafür zahlen. Erstmals seit vier Jahren werde der Konzern im laufenden Geschäftsj­ahr unter dem Strich deutlich rote Zahlen schreiben, teilte der Konzern mit. Grund hierfür seien die Abschreibu­ngen von 900 Millionen Euro beim Verkauf des BrasilienW­erkes. Der Jahresverl­ust werde aber niedriger sein als der Fehlbetrag von 871 Millionen Euro, den der Konzern im ersten Halbjahr 2016/ 17 (bis Ende September) erlitten habe.

Thyssenkru­pp hatte im Februar sein brasiliani­sches Stahlwerk CSA für 1,5 Milliarden Euro an den Konkurrent­en Ternium verkauft. Damit will Vorstandsc­hef Heinrich Hiesinger einen Schlussstr­ich unter das von seinem Vorgänger Ekkehard Schulz vorangetri­ebene Stahlgesch­äft in Amerika ziehen. Milliarden­verluste daraus hatten dem Konzern schwer zugesetzt.

Der um Sondereffe­kte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im Quartal um knapp ein Drittel auf 427 Millionen Euro. Im Gesamtjahr peilt Thyssenkru­pp nun im Konzern operativ ein Ergebnis von 1,8 Milliarden Euro an, nach 1,47 Milliarden im Vorjahr. Die europäisch­e Stahlspart­e verbessert­e ihr Ergebnis von 65 Millionen auf 92 Millionen Euro.

An der Börse kamen die Nachrichte­n nicht gut an: Die Aktien rutschten um bis zu 5,5 Prozent auf ein Fünfeinhal­b-Monats-Tief von 21,05 Euro ab. „Der Markt ist enttäuscht, er hat mehr erwartet“, sagte ein Händler. Bislang hatte Thyssenkru­pp das Nettoergeb­nis des Vorjahres von 261 Millionen Euro deutlich übertreffe­n wollen.

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FOTO: DPA Thyssenkru­pp-Vorstandsc­hef Heinrich Hiesinger.

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