Warum es zwei Stimmen gibt
LEVERKUSEN (gök) Der Stimmzettel zur Landtagswahl morgen ist lang: 31 Parteien stehen zur Wahl. Die Kandidaten, die mit der Erststimme wählbar sind, stehen hingegen auf der übersichtlicheren Liste links. Der Name „Erststimme“kann eine Priorität vortäuschen, die sie tatsächlich nicht hat. In anderen Bundesländern heißt sie deshalb auch „Personenstimme“. Die Erststimme Die Parteien haben zuvor in internen Wahlgängen festgelegt, wer ihr „Direktkandidat“ wird – eine Einzelperson, die in der Regel nicht über die Liste abgesichert ist. Der Kandidat mit den meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis erhält ein sogenanntes „Direktmandat“und wird Abgeordneter, alle anderen Kandidaten gehen leer aus.
Die Zweitstimme hingegen ist die „Parteienstimme“. Wer also möchte, dass beispielsweise die Grünen gestärkt werden, muss nicht den grünen Direktkandidaten wählen, sondern sein Kreuz bei der Zweit- stimme den Grünen geben. Mit der Zweitstimme werden nur Parteilisten gewählt, die Reihung der Kandidaten steht fest. Das heißt: Je mehr Stimmen eine Partei auf sich vereinigen kann, desto weiter „zieht“die Liste – und es kommen die entsprechenden Kandidaten in den Landtag. Die Spitzenkandidaten stehen jeweils auf Platz 1 ihrer Liste – also Armin Laschet für die CDU, Hannelore Kraft für die SPD und so weiter. Erst- und Zweitstimme sind voneinander unabhängig.