Fahrverhalten kann sich auf die Police auswirken
Wer Punkte in Flensburg hat, muss mehr zahlen.
(tmn) Manche Versicherer fragen für die Berechnung einer Kfz-Versicherungsprämie nach dem Punktekonto in Flensburg. Hat man Einträge im Fahreignungsregister, dürften sich bei den Anbietern die Preise erhöhen, schätzt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Diese Abfrage sei „etwas Neues“, sagt sie.
Kfz-Versicherungsanbieter berechnen ihre Policen nach unterschiedlichen Kriterien. Der Markt ist in diesem Punkt sehr ausdifferenziert, wie Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft erklärt. Generell sind die Firmen darum bemüht, das individuelle Risiko möglichst genau zu berechnen. Manche nutzen dafür nun auch die Verkehrssünderkartei.
Eine Untersuchung des Portals Check24 legt nahe, dass Prämien bei Neuabschlüssen steigen, wenn Autobesitzer Punkte angehäuft haben. Allerdings war die Zahl der Versicherer, die sich für die Punkte in Flensburg interessierten, in dem Vergleich gering: Nur drei von rund 50 Versicherern berücksichtigten das Kriterium. Bei Einträgen erhöhten diese aber die Preise und wollten zwischen drei und 29 Prozent mehr von den Autofahrern.
Jeder müsse selbst einschätzen können, ob er das angeben will, erläutert Boss. Wer darauf verzichten will, weil er Punkte hat, sollte sich einen Anbieter auf dem Markt suchen, für den dieses Kriterium bei seiner Prämienberechnung keine Rolle spielt, rät sie. Falsche Angaben sollte man nicht machen. Im Schadensfall könnte die Versicherung eine Auskunft über den Punktestand verlangen. Dann habe man ein Problem, wenn man die Einträge vorher verschwiegen hat. Eine Vertragsstrafe von mehreren Jahresbeiträgen sei möglich.
Anders ist der Fall, wenn Punkte während der Versicherungszeit dazukommen. Diese müssen Autobesitzer nicht melden. Relevant ist laut Boss der Stand bei Vertragsabschluss.
Es muss nur der Stand vor Abschluss des Vertrages angegeben werden