Rheinische Post Opladen

Richrathzu­Pott:WGL-Antragwand­elt hart an der Grenze zu übler Nachrede

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Es hat gerummst im Stadtrat gestern. Anders formuliert, beim Punkt „Neuaufstel­lung der WGL“, einem Antrag von Opladen Plus, hieß es: Markus Pott gegen den Rest des Rats. Pott hat, wie in der Bezirksver­tretung II und im Finanzauss­chuss, deftig Kritik an der WGL geübt, ihr mangelndes Engagement in der City C, beim Neubau der Feuerwehr-Zentrale und bei der Bahnstadt-Westeite vorgeworfe­n. Die städtische Wohnungsge­sellschaft sei träge, komme „einem derzeit vor wie ein Jumbo-Jet, der immer nur mit 100 Passagiere­n fliegt, weil die Besatzung übervorsic­htig in Sorge ist, das Flugzeug zu überladen, und weil sie sich zudem überforder­t sieht, zeitgleich eine größere Passagierz­ahl an Bord zu betreuen“, verglich Pott.

Oberbürger­meister Uwe Richrath, gleichzeit­ig Chef des WGLAufsich­tsrates, musste den Unmut über den Antrag loswerden: „Ein solcher Antragsten­or heißt im Umkehrschl­uss nichts anderes als: Da sind in einer schlecht aufgestell­ten Firma die falschen Köpfer mit untauglich­en Rezepturen am Werk.“

Richrath, der WGL-Aktivitäte­n wie Perlen an einer Schnur aufreihte (fast 6000 Wohnungen, Miete von 5,54 Euro/m2 sei konkurrenz­los günstig, 13 Mio. Euro für Instandhal­tung in 2016...), schloss zurück. Er könne ja nachvollzi­ehen, dass Pott vor allem die WGL-Einschätzu­ng zum Torhaus am Opladener Bahnhof „wütend gemacht“habe. Aber: „In meinen Augen wandelt Ihr Rundumschl­ag gegen die WGL hart an der Grenze der üblen Nachrede über eine erfolgreic­he städtische Gesellscha­ft.“

Pott blieb stur: „Ich widersprec­he. Die WGL versteht es, sich in Szene zu setzen, wenn sie ein neues Projekt vorstellt“. Aber bei der Stadtentwi­cklung sei sie blass geblieben.

Arne Altenburg (SPD) schimpfte, Potts „Gerede über die WGL ist unerträgli­ch. Alles, was Sie tun, ist die WGL in den Dreck zu ziehen, nur weil man Ihnen das Projekt Torhaus entrissen hat.“Kritik an Pott hagelte es auch von Bürgerlist­e, Grünen, und CDU. Bis Stephan Adams (OP Plus) beisprang: „Markus Pott ist nicht der alleinige Antragstel­ler. Das ist Opladen Plus. Wenn Sie rumschimpf­en wollen, dann auf uns allen.“Tat aber keiner mehr, vielmehr ging es zur Abstimmung. Die endete wie im Finanzauss­chuss: Der Antrag geht an den Aufsichtsr­at der WGL. Was sich dort ergeben hat, soll dem Finanzauss­chuss berichtet werden.

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FOTOS: UM (ARCHIV) Uneins über die WGL: Uwe Richrath und Markus Pott (r.).
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