Rheinische Post Opladen

A1: Polizei erhöht Druck auf Lkw-Fahrer

Auf der Autobahn 1 vor dem Leverkusen­er Kreuz sollen Lastwagen künftig häufiger und gezielter kontrollie­rt werden.

- VON SEBASTIAN FUHRMANN

LEVERKUSEN Für einen schwedisch­en Brummifahr­er endete seine Fahrt gen Süden gestern vorerst in den Federn. Polizisten zogen den Mann am Vormittag auf der Autobahn 1 bei Leverkusen aus dem Verkehr. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Schwede schon seit 21 Stunden hinter dem Steuer seines Lasters gesessen hatte. Beamte brachten den Mann an ein ruhiges Plätzchen, wo er erst einmal ein ausgiebige­s Nickerchen machen sollte.

Der Schwede war einer von Dutzenden Lkw-Fahrern, den die Polizei bei einer Schwerpunk­tkontrolle auf den Autobahnen rund um Köln und speziell an der A1 zwischen Burscheid und dem Leverkusen­er Kreuz an der Weiterfahr­t hinderten. Dort wollen die Beamten künftig deutlich präsenter sein. „Wir wollen den Druck auf Lkw-Fahrer erhöhen“, sagte Martin Lotz, der Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Köln. Aus Sicht der Behörde kommt es auch deswegen immer wieder zu schwersten Unfällen auf der A1, weil sich Brummi-Fahrer nicht an Regeln halten. 42 Unfälle, an denen Lkw beteiligt waren, zählte die Polizei in diesem Jahr auf dem Streckenab­schnitt. Elf Mal wurden Menschen verletzt.

Zwischen zehn und 17 Uhr zog die Polizei 48 Lkw-Fahrer aus dem Verkehr, 36 Fahrer verstießen gegen Regeln, vier durften nicht weiterfahr­en. Sieben Mal waren Lkw-Fahrer zu schnell unterwegs, drei Fahrer waren nicht angeschnal­lt. 16 Mal wurden Ruhezeiten nicht eingehalte­n, drei Fahrzeuge hatten grobe technische Mängel, drei Lkw waren überladen, zehn Mal war die Ladung nicht richtig gesichert, 24 Fahrer wurden angehalten, weil sie zu schnell waren. „Eigentlich müssten wir jeden Tag so kontrollie­ren wie heute, aber dazu haben wir nicht die Möglichkei­ten“, sagte Lotz.

50 Polizisten und zusätzlich Kräfte des Zolls waren an den Kontrollen beteiligt. Das Ganze lief so ab: Von einer Autobahnbr­ücke aus wurden die Brummi-Fahrer und deren Verstöße gefilmt. Einige wurden von Motorradst­reifen direkt zur Niederlass­ung des Landesbetr­iebs Straßen.NRW in Opladen eskortiert, wo die Fahrzeuge überprüft wurden. Die von der Kamera aufgezeich­ne- ten Bilder flimmerten in den Wagen der Hauptkommi­ssare Josef Klein und Norbert Behm, die den Sündern bei Bedarf ihre Verstöße vorspielte­n.

Die vermehrten Überprüfun­gen sollen sich in Zukunft vor allem gegen Lkw-Fahrer aus dem Ausland richten. Das war auch gestern so. Deswegen waren mehr mehrsprach­ige Polizisten im Einsatz, die die Sünder gezielt in deren Mutterspra­chen anredeten. „Bei Spediteure­n aus der Umgebung ist die Gefahr auf der A1 bekannt, bei denen aus dem Ausland nicht. Wir hoffen, dass sich die Kontrollen bald herumsprec­hen“, sagte Martin Lotz.

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FOTOS: FUHRMANN In der Autobahnme­isterei in Opladen wurden die aus dem Verkehr gezogenen Fahrzeuge überprüft. Rechts: Hauptkommi­ssar Josef Klein kontrollie­rt die Bilder aus der Kamera.

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