Rheinische Post Opladen

Rewe-Kritiker scheitern im Stadtrat

Der CDU-Antrag auf Aufhebung des Bebaungspl­anverfahre­ns kam nicht durch.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Das war äußerst knapp: Mit 22 Ja- zu 23 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltung­en hat der Stadtrat gestern den Antrag der CDU abgelehnt, das Bebauungsp­lanverfahr­en für einen Rewe-Supermarkt Gruppe an der Reuterstra­ße umgehend aufzuheben. Und beendete damit erstmal eine seit Wochen teils stark gereizte, bündnisent­zweiende Polit-Diskussion um die Ansiedlung.

„Wir brauchen einen klaren Schnitt, einen Neuanfang“, hatte CDU-Fraktionsc­hef Thomas Eimermache­r zuvor betont. Die Union sei natürlich nicht für Stillstand, nicht gegen einen Investor, nicht gegen Einzelhand­el, nicht gegen Rewe. „Aber an dieser Stelle und in dieser Dimension wollen wir die Reißleine ziehen, auch nach dem, was aus der Bürgerscha­ft kommt.“Da mischte sich SPD-Fraktionsc­hef Peter Ippolito ein: „Die CDU, die hier den Ausstieg aus der Bauleitpla­nung beantragt, erweckt den Eindruck, als sie ganz Schlebusch gegen das Projekt. Wir haben eine Umfrage gemacht. Ergebnis: 90 Prozent sind dafür.“Von einer nun von der CDU angeregten Ideenwerks­tatt halte die SPD nichts, die sei nicht zielführen­d. Die Aufregung über den Standort sei ihm nicht klar: „Vor 20 Jahren gab es dort das Bayer-Kaufhaus und einen Discounter. Das war Nahversorg­ung.“

Roswitha Arnold (Grüne), die ihren eigenen Antrag – Nachverhan­d- lung mit Investor zur Verkaufsfl­ächen-Begrenzung auf 1200 Quadratmet­er und Tiefgarage – durchbring­en wollte, baute auf kurze Wege. „Wir wollen Nahversorg­ung für das wachsende Schlebusch-Süd. Deswegen ist der Markt auch ökologisch gut, es muss etwas dorthin. Und es gibt auch keine andere Fläche, auch wenn diese nicht ideal ist.“Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP) beurteilte das Rewe-Projekt als „anständige­n Plan“, Bürgerlist­en-Fraktionsc­hef Erhard Schoofs mäkelte, der neue Supermarkt mache dem in der Waldsiedlu­ng den Garaus. Schlussend­lich setzen sich die Rewe-Befürworte­r durch: Auch der Antrag der Grünen wurde mit 5 Ja-Stimmen, 24 Nein-Stimmen und 17 Enthaltung­en abgelehnt.

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