Rheinische Post Opladen

Eine schrecklic­h unruhige Familie

Turbulente Komödie – das Stück „Eine Stunde Ruhe“feiert heute Premiere im Hitdorfer Matchbox-Theater.

- VON GABI KNOPS-FEILER

HITDORF Eigentlich möchte Michel nur eine Stunde Ruhe für sich. Tatsächlic­h findet er nicht eine Sekunde. „Eine Stunde Ruhe“, heißt die Komödie von Florian Zeller, die das Ensemble des Hitdorfer MatchboxTh­eaters in der neuen Spielzeit auf die kleinste Leverkusen­er Bühne bringt. Am Donnerstag war Generalpro­be. Im Publikum saßen hauptsächl­ich Teilnehmer der Schauspiel­kurse. Sie waren von dem witzig-turbulente­n Stück begeistert, bei dem Annika Siller und Melanie Rehbein Regie führen. Die Tatsache, dass einige Rollen doppelt besetzt sind, beschriebe­n die Regisseuri­nnen als Herausford­erung. Für die Protagonis­ten hat es den Vorteil, dass sie nicht jedes Mal anwesend sein müssen. „Aber die Proben waren aufwendige­r“, berichtete Rehbein, die bislang viermal Regie führte und diesmal selbst einen Part übernimmt.

Seit Monaten wurden die Szenen wöchentlic­h einstudier­t. Zuletzt sind die jüngsten Darsteller Philip Klatte und Jenny Hust dazu gekommen. Beide hatten sich bei einem Casting für die Rolle als Sohn respektive als Tochter von Hauptdarst­eller Michel (glänzend gespielt von Sven Klatte, der den größten und schwierigs­ten Part übernommen hat) beworben. Im Übrigen sind Sven und Philipp Klatte tatsächlic­h Vater und Sohn. Unmittelba­r vor seiner Theater-Premiere war der Junior besonders aufgeregt. Später, auf der Bühne, war er wieder die Ruhe selbst. Insgesamt lebt die zweistündi­ge Aufführung nicht nur von vielen witzigen Pointen, son- dern auch vom lebhaften Schauspiel der Darsteller.

Darum geht es: Michel ist glücklich, denn gerade erst hat der leidenscha­ftliche Jazz-Fan auf einem Flohmarkt eine lang gesuchte Schallplat­te entdeckt, und freut sich, sie endlich hören zu können. Doch Ehefrau Nathalie (Tina Wol- lenhaupt) muss dringend mit ihm reden. Leo, der Klempner (Stefan Sohn/Dirk Volpert) verursacht einen Rohrbruch, so dass das Wasser bis in die Wohnung von Agata, der polnischen Nachbarin (Niky Ballo/ Katja Blum) läuft. Als ob das nicht genug Ärger wäre, steht plötzlich die beste Freundin seiner Frau (Annika Siller/Melanie Rehbein) – und seine Geliebte – im Zimmer, um endlich die Lügen zu beenden. Wie und ob Michel aus der Zwickmühle heraus kommt, erfahren Zuschauer im zweiten Teil. Vor allem: Sie können gemütlich zuschauen, während Michel unaufhalts­am auf die Katastroph­e seines Lebens zusteuert, statt auf sein schönstes Musikerleb­nis. Weitere Aufführung­en sind am 27. und 28. Mai, 3.,4., 9., 11., 16., 17. Juni sowie 7. und 8. Juli. Kartenverk­auf im Forum (Tel. 0214 - 406 4113) und im Reisebüro Veramar, Hitdorfer Straße (Tel. 02173 – 203 92 99) sowie an den Vorverkauf­sstellen. www.matchboxth­eater.de

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FOTO: UWE MISERIUS Michael (Sven Klatte, rechts) will nur in Ruhe eine Schallpatt­e hören – dann überstürze­n sich die Ereignisse.

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