Rheinische Post Opladen

Neuer Herr der Briefe und Päckchen

Chris Borgwardt hat nun die Verantwort­ung für rund 300 Mitarbeite­r. Der 36-Jährige ist Betriebswi­rt.

- VON TOBIAS BRÜCKER

WIESDORF Nicht viele Menschen würden wohl ihr klimatisie­rtes Büro in einem 42 Stockwerke hohen, mit einer Glasfassad­e ausgestatt­eten Gebäude freiwillig räumen. Und schon gar nicht tauschen gegen einen kleinen Raum im rustikalen Stil. Doch genau das hat Chris Borgwardt getan. Er nämlich ist seit September vergangene­n Jahres neuer Chris Borgwardt Chef des Zustellstü­tzpunktes Leverkusen, der zur Deutschen Post gehört. Damit folgte Borgwardt auf die scheidende Ute Klinkhamme­r, die mittlerwei­le den Stützpunkt in Bonn leitet.

Zuvor hatte Borgwardt fünf Jahre lang für die Deutsche Post DHL Group im Bonner „Post Tower“gearbeitet. Die Abteilung für Finanzen war sein Metier. Aus der global handelnden Zentrale ging es ins eher beschaulic­he Leverkusen. Die Herausford­erung allerdings ist keine kleine.

„Menschenfü­hrung, eine Führungspe­rson zu sein“, betont der 36-Jährige lächelnd, seien die großen Aufgaben, vor denen er stehe und gestanden habe. Immerhin ist der Betriebswi­rt zum ersten Mal al- leinig verantwort­lich – für nun rund 300 Mitarbeite­r.

Läuft man mit dem neuen Chef durch das – am frühen Mittag sehr leere – Gebäude, scheint das Betriebskl­ima mit den Menschen, die Innendiens­t verrichten, schon gut. Anfänglich hatte sich Borgwardt bisweilen mit seiner Vorgängeri­n treffen, hier und da ein Gespräch führen können. Dann war er schnell auf sich alleine gestellt. „Manchmal ist das kalte Wasser schlecht“, sagt er heute.

Immerhin war er ein Jahr lang durch ein Programm vorbereite­t worden. Ein vom Unternehme­n zur Seite gestellter Personal Coach riet nicht so ihm schließlic­h zu dem Schritt. Und das mit erst 36 Jahren. Etwas, das bei der Post Methode hat. Aufstiegsc­hancen könnten mittlerwei­le schneller wahrgenomm­en werden, versichert Postsprech­er Rainer Ernzer. Borgwardt bringe einen Blick mit, der festgefahr­ene Dinge verändern könne.

Noch aber hat der neue Chef im Betriebsab­lauf keinen Grund für Optimierun­gen. Einmal im Monat

„Manchmal ist das kalte Wasser nicht so schlecht“ Stützpunkt­leiter „Nach zwei bis drei Jahren hinterfrag­e ich mich, ob es Zeit für etwas Neues ist“

Chris Borgwardt begleitet er einen seiner Brief- oder Verbundzus­teller auf dem Rad oder im Auto. Nicht der Kontrolle wegen, sondern, um den Prozess der Zustellung besser kennenzule­rnen. „Ich muss jeden Tag dazulernen“, sagt er. Verbundzus­teller sind Boten, die in etwas entlegenen Gebieten (Odenthal zum Beispiel) sowohl Briefe als auch Pakete ausfahren – weil es ökonomisch­er ist.

Zu Odenthal kommen die Gebiete Leverkusen, Leichlinge­n, Burscheid und Bergisch Gladbach, in denen sich insgesamt acht weitere Stützpunkt­e befinden, die Borgwardt unterstell­t sind. Wie lange er das tun wird, ist unklar. „Nach zwei bis drei Jahren hinterfrag­e ich mich, ob es Zeit für etwas Neues ist“, sagt er. „Stillstand möchte ich nicht.“

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Chris Borgwardt (36) ist neuer Chef des Zustellpun­ktes der Post Leverkusen an der Heinrich-von-Stephan-Straße. In seine Zuständigk­eit fallen auch die Stützpunkt­e in Leichlinge­n, Odenthal, Bergisch Gladbach und Burscheid.
FOTO: RALPH MATZERATH Chris Borgwardt (36) ist neuer Chef des Zustellpun­ktes der Post Leverkusen an der Heinrich-von-Stephan-Straße. In seine Zuständigk­eit fallen auch die Stützpunkt­e in Leichlinge­n, Odenthal, Bergisch Gladbach und Burscheid.

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