Rheinische Post Opladen

Der Bürgervere­in kürt auf dem Aquilafest seine ganz eigene „Miss“

- VON TOBIAS BRÜCKER

KÜPPERSTEG Blau-weiße Papiergirl­anden säumten die Mauern, eine lange Lichterket­te umschlang die Bäume wie eine Liane, und das Blätterdac­h sorgte bei sehr warmen Temperatur­en für den nötigen Schatten. Zum nunmehr 34. Mal feierte der Bürgervere­in Aquila-Küppersteg das Aquilafest – ein Straßenfes­t – bis in die Nacht hinein.

Ein Antrag bei der Stadt hatte das möglich gemacht. „Wir dürfen bis 24 Uhr feiern“, betonte Ralf Gross ein wenig stolz. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits rund 100 Menschen unter den Bierzelten eingefunde­n, quatschten miteinande­r, tranken Bier. 300 Gäste erwartete der 52-Jährige an den zwei Festtagen. „Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte er.

Seit mittlerwei­le zehn Jahren ist Gross Vorsitzend­er des Vereins, der sich auf die Fahne geschriebe­n hat, den Stadtteil aus Bürgersich­t nach vorne zu bringen. So setzten sich die Mitglieder dafür ein, dass rund um die Grundschul­e Kerschenst­einerstraß­e eine Tempo-30-Zone eingericht­et wurde – mit Erfolg. Und das alles hatte mit eben jenem Aquilafest angefangen, nachdem sich eine kleine Gruppe zur Ausrichtun­g zusammenge­funden hatte. „Wir haben festgestel­lt, dass wir doch ein guter Haufen sind“, erzählte Gross lächelnd, „also haben wir einen Verein gegründet.“

Der ist jetzt 34 Jahre alt, hat in der Gegenwart allerdings – wie so viele Vereine – mit Mitglieder­schwund zu kämpfen. „Wir werden immer älter“, gab Gross zu. Rund 300 Mitglieder zählt der Verein, glückliche­rweise treten meist ganze Familien ein. Das sorgt zumindest für etwas Nachwuchs.

Nachwuchs ist übrigens auch das Stichwort für das, was mit dem überschüss­igen Geld aus dem Straßenfes­t passiert – falls es denn Mehreinnah­men gibt. „Damit wollen wir Jugendkuns­tgruppen unterstütz­en“, erläuterte Gross. Der Kinder- und Jugendzirk­us „Circus Fantastico“ist ein solches Projekt.

Für Tatjana Krautmache­r nahm der frühe Freitagabe­nd eine ganz besondere Wendung. Sie wurde zur neuen „Miss Aquila“gekürt, setzte sich in drei Diszipline­n gegen fünf Konkurrent­innen durch. Dabei ging es aber nicht um Schönheit oder derlei oberflächl­iche Dinge. Vielmehr wurden die Teilnehmer­innen in ihrer Geschickli­chkeit getestet. Mit weitem Vorsprung setzte sich die 25-Jährige bei dem Spaßwettbe­werb durch. „Wir nehmen damit die Miss-Wettbewerb­e auf die Schippe“, betonte Gross.

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FOTO: UWE MISERIUS Ralf Gross (links), der Vorsitzend­e der Bürgervere­inigung Aquila, mit Gästen.

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