Rheinische Post Opladen

Hitdorf: Sport treiben auf autofreiem Kirmesplat­z

Beim Architekte­nwettbewer­b für den Hitdorfer Hafen hat die Jury jetzt den Siegerentw­urf bekannt gegeben.

- VON GABI KNOPS-FEILER

HITDORF Hitdorf soll schöner werden. Diesem Ziel ist die Stadt Leverkusen ein Stück näher gekommen. 13 Landschaft­sarchitekt­en aus ganz Deutschlan­d hatten sich am Wettbewerb unter dem Titel „Aufwertung des Hafens und der Plätze entlang der Hitdorfer Straße“beteiligt. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an den Bonner Landschaft­sarchitekt­en Gunter Fischer. Sein Entwurf überzeugte die Jury durch die Hafengesta­ltung.

Fischer kannte Hitdorf nach eigenen Angaben bislang nicht. Als er sich dort für etwa vier Stunden umsah, stellte er fest: „Mein Eindruck war der eines inhomogene­n und geschäftig­en Ortes, dessen Struktur kein rundes Ganzes ist.“Den schönen Hafen habe er hingegen als „Steilvorla­ge“empfunden. Am Kirmesplat­z sehe er Möglichkei­ten, den Raum funktionel­l zu nutzen und ein schönes Entree für Hitdorf zu schaffen.

Das war auch das Ziel des Wettbewerb­s: eine attraktive Gestaltung für den Hitdorfer Hafen zu entwickeln, die das Spannungsf­eld zwischen Industrieg­eschichte, Landschaft sowie Freizeit und Erholung ausgewogen abbilden soll und verschiede­ne Nutzungen zulässt. Juryvorsit­zende Ina Bimberg, Vorsitzend­e des Bunds Deutscher Landschaft­sarchitekt­en, erklärte, Fischer habe sich in seinem Entwurf nicht nur intensiv mit der Geschichte des Ortes beschäftig­t. Auch die Umsetzung sei trotz des finanziell engen Rahmens hervorrage­nd gelungen.

Konkret sieht Fischer für den Kirmesplat­z einen schlichten, grünen Gunter Fischer Rahmen aus Bodendecke­rn und Rasenbände­rn um einen asphaltier­ten Platz vor. Er soll alltags „autofrei“und in dieser Zeit für Sport und Bewegung zu nutzen sein. Hier setzte die Kritik eines Beobachter­s an. Professor Dr. Karl Westhoff, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Vereins „Leben in Hitdorf“(LIH): „Ich muss das erstmal auf mich wirken lassen. Aber Parkplätze sind laut Plan Mangelware. Speziell bei Veranstalt­ungen in der Stadthalle werden diese dringend benötigt.“

Mit 6000 Euro und dem zweiten Platz wurde der Entwurf des Büros Planergrup­pe Oberhausen belohnt. Der dritte Platz ging an Franz Reschke, Landschaft­sarchitekt aus Berlin.

Dem Wettbewerb vorausgega­ngen war das 2015 vom Rat beschlosse­ne Integriert­e Handlungsk­onzept (IHK) für Hitdorf. Es sieht neben der Neugestalt­ung des vom Wasser- und Schifffahr­tsamt Köln gepachtete­n Hafengelän­des und der Attraktivi­erung öffentlich­er Flächen wie dem Kirmesplat­z auch den Umbau der Hitdorfer Straße vor.

Die Entwürfe sind bis 20. Juni im Foyer des Elberfelde­r Hauses, Hauptstraß­e 101 in Wiesdorf, außerdem zeitgleich in den Geschäftss­tellen der Sparkasse sowie der Volks- und Raiffeisen­bank Hitdorf zu sehen. Am 26. Juni berät die Bezirksver­tretung I über die Empfehlung des Preisgeric­hts.

„Mein Eindruck war der eines inhomogene­n und geschäftig­en Ortes“ Landschaft­sarchitekt aus Bonn

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Landschaft­sarchitekt Gunter Fischer (mit Sohn Rufus) überzeugte mit seinem Entwurf für den Hitdorfer Hafen die Jury.
FOTO: RALPH MATZERATH Landschaft­sarchitekt Gunter Fischer (mit Sohn Rufus) überzeugte mit seinem Entwurf für den Hitdorfer Hafen die Jury.

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