Rheinische Post Opladen

100 Unterstütz­er mehr für Bahn auf Rheinbrück­e

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Die Online-Petition, in der eine Straßenbah­nline auf der neuen A-1-Rheinbrück­e gefordert wird, hat mittlerwei­le rund 1180 Unterstütz­er – gut 100 mehr als noch vor drei Tagen. Initiator Felix Staratsche­k sieht die Forderung nach wie vor nicht als Griff nach den Sternen. Die ablehnende­n Aussagen verschiede­ner Behörden betrachtet er eher als halbherzig.

Zum Beispiel, dass die Zeit nicht reiche, die Straßenbah­n für den zweiten Bauabschni­tt der Rheinbrück­e einzuplane­n. „Die erste Brücke soll von 2017 bis 2020 errichtet werden“, sagt der Radevormwa­lder, der sich für eine Verbesseru­ng des öffentlich­en Nahverkehr­s (ÖPNV) einsetzt. Daran solle auch nichts geändert werden. Hingegen nur an dem zweiten Brückenstü­ck, das erst danach gebaut werde. „Das sollte in drei Jahren planbar sein“, ist Staratsche­k überzeugt. Rheinbrück­en mit Stadtbahng­leisen gebe es in Bonn, Köln und Düsseldorf. „Das ist kein Ding der Unmöglichk­eit. Eine Stadtbahn auch ist keine besondere Belastung für die Brücke.“Das Gewicht eines Zuges sei geringer als ein Stau mit zahlreiche­n 40-Tonnern.

Einen Schnellbus alleine, wie von Leverkusen im ÖPNV-Bedarfspla­n beantragt, hält Staratsche­k für nicht ausreichen­d. „Ein Schnellbus auf der Autobahn kann bei jedem Stau seine Schnelligk­eit vergessen“, sagt er. „Um Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen, muss es ein Verkehrsmi­ttel sein, das jeden Stau überholt und komfortabl­er ist als die meisten Busse.“Außerdem erfordere die Buslinie – anders als die von Staratsche­k vorgeschla­gene Verlängeru­ng der Straßenbah­nlinie 12 aus Köln – einen Umstieg in Merkenich. Eine Buslinie sei jedoch als Ergänzung zur Straßenbah­n nötig.

Dass die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ebenfalls keinen Anlass für eine Verlängeru­ng der Linie 12 sehen, die mit einer hohen Investitio­n verbunden sei, wundert den Antragstel­ler angesichts klammer Kassen nicht. Die Verlängeru­ng würde aber viele Menschen erreichen und böte Potenzial, bis etwa Hilden und Ratingen weitergefü­hrt zu werden.

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