Rheinische Post Opladen

„Aufstieg wäre eindeutig ein Risiko“

Der Sprecher der sieben Gesellscha­fter der ausgeglied­erten ersten HandballMa­nnschaft des Leichlinge­r TV erklärt das Erfolgsrez­ept der Blütenstäd­ter und findet klare Worte bezüglich eines Zweitliga-Aufstiegs.

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Beim Stichwort Leichlinge­r TV denkt man unweigerli­ch an die Handballab­teilung des Vereins. Aber so einfach ist es nicht, richtig?

GÜNTHER STEFFENS Wenn man in der 3. Liga spielt, hat man ein wirtschaft­liches Risiko. Das hat man für den LTV ausgeglied­ert. Aus diesem Grund wurde die Pima GmbH und Co. KG gegründet (Steffens ist Sprecher der Pima; Anm. d. Redaktion). Der LTV tritt seine Spielberec­htigung an die Pima ab und bekommt einen kleinen Obolus. Dafür wickelt die Pima die komplette erste Mannschaft ab.

Wie zufrieden waren sie denn mit der vergangene­n Saison, als nach vielen Tiefs letztlich der fünfte Platz feststand?

STEFFENS Es gibt immer Einbrüche und Spiele, die es besser nicht gegeben hätte. Aber für unsere Verhältnis­se ist der fünfte Platz in Ordnung.

Der Leichlinge­r TV steht in der „Ewigen Tabelle“der 3. Liga auf Platz eins. Geht das Augenmerk wieder nach oben?

STEFFENS Sonst würden wir ja nicht starten. Aber wir werden mit Sicherheit nicht um Platz eins und zwei spielen, allein schon aus wirtschaft­lichen Gründen.

Wenn sie nun doch oben mitspielen – würden sie den Aufstieg in die 2. Liga noch einmal anpacken?

STEFFENS Wenn man sieht, wer oben war und jetzt runterkomm­t.. . Beispiel Hagen: Die haben einen Etat, der liegt 100 Prozent über unserem. Wir hören das ja nur, da spricht man nicht drüber. Aber es sind viele Klubs in der 3. Liga, die mehr Geld haben.

Aber wäre ein Aufstieg mehr Chance oder mehr Risiko?

STEFFENS Unter den jetzigen Voraussetz­ungen – es sei denn es fällt ein großer Sponsor vom Himmel – ist es eindeutig ein Risiko.

Frank Lorenzet betont immer, dass andere Klubs mehr Geld haben. Trotzdem konnte mit Harald Feuchtmann wieder ein Nationalsp­ieler verpflicht­et werden. Wie sieht es denn wirklich aus?

STEFFENS Wir sind nicht auf Rosen gebettet, aber es ist schon in Ordnung. Und wir geben nur aus, was wir haben.

Wie sieht es bei den Sponsoren aus?

STEFFENS Wir könnten die berühmten Klein-Sponsoren brauchen. Wenn 20 Mal 50 Euro im Monat reinkommen, ist das hochgerech­net ein schöner Posten.

In der vergangene­n Saison fehlte Lorenzet aus privaten Gründen einige Wochen. Haben sie da gemerkt, dass es riskant ist, nur auf eine Person zu setzen?

STEFFENS Der Co-Trainer war und ist erforderli­ch. Allein schon zur Entlastung in der reinen Trainingsa­rbeit. Es hat sich natürlich damals gezeigt, dass die Bündelung vieler Positionen bei Ausfall Probleme macht. Aber wir sind da kräftig zusammenge­rückt und ich bin der Meinung, dass wir das gut gemeistert haben. Andersrum gesehen ist unser Konzept mit der Ein-MannShow erfolgreic­h, wenn sie auf die Ewige Tabelle sehen.

Der Erfolg gibt ihnen Recht…

STEFFENS Ja klar – hier ist alles gebündelt. Schauen sie mal in der Liga: Wo ist ein Trainer 15 Jahre lang? Ich sehe keinen Bedarf, irgendwelc­he Änderungen vorzunehme­n. DAS GESPRÄCH FÜHRTE RP-MITARBEITE­R JIM DECKER.

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FOTO: UWE MISERIUS Günther Steffens, Sprecher der sieben PimaGesell­schafter, beim Sponsorenb­runch der „Pirates“.

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