Kleinode in jedem Dorf
Die Burgenroute in Ostbelgien lädt deutsche Touristen zu Entdeckungsreisen im Nachbarland ein.
Impressionen zu jeder Jahreszeit lassen die alten Burgen, Schlösser und Patrizierhäuser in einem romantischen Licht erscheinen. Diese kleine Reise in die Natur, untermalt von vielen Entdeckungen, ist sehr reizvoll. Es gibt eine beschilderte Route. Die Fahrtstrecke ist mit sechseckigen, weißen Hinweisschildern gekennzeichnet.
Die deutsche Beschriftung „Burgenroute“oder französisch „Route des Chateaux“entspricht jeweils der Landessprache der Gemeinden, in der man sich befindet. Die Gesamtstrecke beträgt rund 79 Kilometer. Viele Burgen sind nicht zu besichtigen, dennoch sind alleine ihre Lagen schon einen Ausblick wert. Nicht zu vergessen, so manche hübsche Auberge, kleine Brauereikneipe oder Brasserie lädt zum Verweilen ein mit dem Charme der gastlichen, belgischen Lebensart.
Die Burgenroute beginnt in Kelmis auf der Kreuzung der Nationalstraße 3 und der Straße Richtung Hergenrath. Bei Kilometer fünf der Rundfahrt kommt man nach Hauset mit der Rochus-Kapelle, vier Kilometer weiter folgt Eynatten. Die Eynattener Pfarrkirche, die St. Johannes dem Täufer gewidmet ist, bestand bereits im Mittelalter, wurde dann 1707 ein erstes Mal wieder aufgebaut, als Eynatten zur selbstständigen Pfarre wurde. Wenn man rechts an der Pfarrkirche vorbei zum Bornweiher hinuntergeht lohnt sich ein kurzer Abstecher für einen Blick auf eines der schönsten Gebäude in Eynatten, das Vlattenhaus. Weiher und Baumgruppe grenzen an den privaten Besitz des Hauses Amstenrath – auch Herrenhaus genannt –, einer bildschönen Wasserburg. In Richtung Lichtenbusch erhebt sich die imposante Ruine Raaf, eine alte Wasserburg mit vier Ecktürmen. Die Kapelle von Berlotte aus dem Jahr 1711 und die Zyklopensteine sind einen Umweg wert – sie liegen in einem Wald Richtung Hauset, an der Grenze.
Nach Raeren, der Töpferstadt, mit ihrer imposanten Burg, führt die Route nach zwölf Kilometern. Die Burg Raeren, eine Wasserburg, die sich in bemerkenswertem Zustand befindet, beherbergt das Töpfereimuseum. Die Töpferei in Raeren fand im 17. und 18. Jahrhundert ihre Blütezeit. Nur etwa 100 Meter weiter befindet sich das Haus Raeren ebenfalls von Wassergräben umgeben, mit einem großen Turm aus dem 15. Jahrhundert. In Raeren liegen zudem Haus Möris aus dem 17. Jahrhundert nicht weit von der Grenze entfernt, die Knoppenburg (17. Jahrhundert) im Ortsteil Neundorf sowie das Ravenhaus aus dem 16. und Bergscheid aus dem 18. Jahrhundert. Die St. Nikolaus-Kirche (erbaut 1719) ist aus einheimischem Blaustein errichtet. Schloss Libermé von 1534 ist das nächste auf der Tour, nach 23 Kilometern, wenn man Kettenis erreicht. In Ket- tenis sind die gotische Kirche und die Rochus-Kapelle sehenswert. Nach weiteren drei Kilometern kommt WalhornAstenet, ein sehr altes Dorf, das 888 zum ersten Mal erwähnt wurde. Oberhalb der sehenswerten Kirche befindet sich das Dorf Astenet, mit den Schlössern Neuhaus und Thor.
So reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die andere, bis die Route schließlich ins nahe Voerener Land führt, das offiziell zum belgischen Limburg zählt, und es dann über das Dreiländereck in Gemmenich zurück nach Kelmis geht.