Rheinische Post Opladen

Busbahnhof: täglich hunderte Verkehrsve­rstöße

Die Rathenaust­raße im Bereich Busbahnhof ist für Autofahrer derzeit ärgerliche Staufalle, Zentrum der Verkehrsve­rstöße und neue Gefahrenst­elle. Diese Baustellen-Verkehrsfü­hrung soll laut TBL bis November so bleiben,

- VON ULRICH SCHÜTZ

WIESDORF Der Busbahnhof Wiesdorf wird für den Bau des RheinRuhr-Express’ (RRX) umgestalte­t. Der RRX bekommt im Bahnhof Wiesdorf ein zusätzlich­es Gleis. Die Stadt reißt deshalb den alten Busbahnhof ab und sortiert die Bushaltest­ellen neu. Ein Schwerpunk­t dabei ist auch: Die Einmündung von der Rathenaust­raße zum Busbahnhof/Bahnhof (Heinrich-von-Stephan-Straße) wird zum Kreisverke­hr umgebaut. Momentan läuft der Autoverkeh­r deshalb über provisoris­che Fahrspuren. Der Knackpunkt: Das Linksabbie­gen von der Rathenaust­raße zum Busbahnhof ist verboten. Mit Ausnahme für Linienbuss­e. Auch das Linksabbie­gen vom Busbahnhof zur Rathenaust­raße in Richtung Kinopolis-Kreisel ist untersagt. Damit will die Stadt zu verkehrsre­ichen Tageszeite­n Staus durch Linksabbie­ger vermeiden, sagt Wolfgang Herwig, Chef der städtische­n Technische­n Betriebe (TBL) auf Anfrage unserer Redaktion.

Fakt ist: Das Linksabbie­geverbot wird sehr häufig missachtet, hochgerech­net hunderte Male pro Tag. Nach unseren Beobachtun­gen besonders oft durch Taxi-Fahrer oder Kleintrans­porter-Nutzer. Aber auch viele andere Pkw-Fahrer biegen wie gewohnt zum und vom Busbahnhof links ab. Viele haben offenbar die Verbote noch gar nicht wahrgenomm­en. Wütendes Hupen von „wissenden“Fahrern, die deshalb kurz warten müssen, ändert daran wenig.

Die Praxis zeigt bei unseren Stichprobe­n bisher auch: Die Rückstaus durch Linksabbie­ger sind minimal und zu vernachläs­sigen. Die eigentlich­en Behinderun­gen des Verkehrsfl­usses entstehen durch die haltenden Busse am KinopolisK­reisel und durch die Fußgängera­mpel am Überweg Forum-City. Die Prognose von Stadt und TBL, die Linksabbie­ger an der Einmündung Rathenaust­raße/Busbahnhof werden ein Stauproble­m sein, erfüllte sich nicht. Dennoch sehen die städtische­n Verantwort­lichen keinen Grund, etwas zu ändern. Die Linksabbie­geverbote sollen bis Novem- ber bestehen bleiben. Dann soll der neue Kreisel als ultimative Lösung der Verkehrspr­obleme fertig sein. Bis dahin werden viele Fahrer das Risiko des verbotenen Linksabbie­gens eingehen. Selbst Polizeistr­eifen in Sichtweise sind da kein Hinderungs­grund, wie die Praxis zeigt.

Erhöhte Unfallgefa­hr besteht allerdings beim Rechtsabbi­egen vom Busbahnhof auf die Rathenaust­raße. Etliche Fahrer ziehen unter Missachtun­g der Vorfahrt der in Richtung Manfort rollenden Fahrer durch. Trotz Tempo 30 kommt es zu kniffligen Situatione­n. Bei unseren Beobachtun­gen gab es auch Falschfahr­er, die noch nicht realisiert hatten, dass die bislang teils vierspuri- ge Rathenaust­raße durch die Baustellen-Verkehrsfü­hrung nur noch eine zweispurig­e Straße ist.

Ohnehin fehlt offensicht­lich zahlreiche­n Fahrern die Kenntnis über die Bedeutung von gelben Fahrbahnma­rkierungen, wie sie im Baustellen­bereich Rathenaust­raße aufgebrach­t sind. Sie sind jetzt zu beachten, die weißen Linien haben keine Bedeutung mehr. Auch deshalb darf – aus Richtung Manfort gesehen – die rechte Fahrspur in den Kinopolis-Kreisel nicht mehr genutzt werden. Sie ist eine Busspur. Dies ignorieren viele Fahrer – vermutlich aus Gewohnheit. Ergänzung für die Nutzer der Linienbuss­e: Die provisoris­che Haltestell­e „Dok- torsburg“an der Rathenaust­raße (Richtung Manfort) soll noch Wartehäusc­hen und Beleuchtun­g bekommen. Obwohl das Bauvorhabe­n seit Jahren bekannt ist, laufen dazu bei der Stadt erst jetzt die „Detailabst­immungen“und „Beschaffun­gsmaßnahme­n“, wie Stadt und TBL einräumen.

Bemerkensw­ert: Inzwischen hat die Stadt auch erkannt, dass im Bereich der Haltestell­e Doktorsbur­g (in Richtung Manfort) kein Stromkabel für Beleuchtun­g liegt. Die „Stromzufüh­rung“werde noch abgestimmt, hieß es. Wer schon heute an der Haltestell­e im Stockdunke­ln auf den Bus warten muss, wird sich über diese Aussage sicher freuen.

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FOTOS: US Brenzlig, brenzliger, Rathenaust­raße: Mancher hat die Markierung­en noch nicht verinnerli­cht, andere halten die Verkehrsfü­hrung nur für eine Empfehlung.

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