Rheinische Post Opladen

Stadt kämpft gegen die Kita-Überbelegu­ngen an

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Entgegen aller Hoffnungen geht die Tageseinri­chtung St. Anna an der Hamberger Straße nun doch nicht zum Sommer an den Start, sondern frühestens mit Beginn des nächsten Jahres. Bis dahin ist noch einiges zu sanieren. Komplett neu gebaut werden soll nach dem Willen von CDU und Grünen eine Kita an der Auermühle in Schlebusch. Diesem Antrag haben die Vertreter von Kinder- und Ju- gendhilfea­usschuss bei ihrer jüngsten Sitzung zugestimmt. Demnach soll auf dem ehemaligen FreibadGel­ände eine mindestens sechsgrupp­igen Kita entstehen.

„Wir arbeiten in Leverkusen mit Überbelegu­ng“, bestätigte Beigeordne­ter Marc Adomat die Dringlichk­eit. Zuletzt habe das Landesjuge­ndamt bereits signalisie­rt, dass es der Einrichtun­g von Notgruppen zustimmen werde. Sobald sich die Situation weiter verschlech­tere, könnten Netzwerkrä­ume über- gangsweise belegt werden. Vorerst solle die Mittagsbet­reuung im Klinikum und in einer Altentages­stätte durch externe Helfer einigen Einrichtun­gen etwas Luft verschaffe­n.

Das sei keine Lösung auf Dauer, sagte Jugendamts­leiterin Angela Hillen, aber damit könne man den Eltern entgegen kommen. Eine andere Chance sehe sie aufgrund des Personalma­ngels nicht. Diesem Mangel solle jetzt durch die Einrichtun­g von 40 Stellen für Jahresprak­tikanten begegnet werden. Zuletzt wurden bereits 14 von insgesamt 17 Praktikant­en eingestell­t. Hillen sei zudem mit dem Jugendamt der ostdeutsch­en Partnersta­dt Schwedt in Kontakt. Eventuell werde weiteres Personal von dort angeworben.

Im Übrigen werde man beim weiteren Ausbau alles daran setzen, dass neugebaute Kindergärt­en mit Küchen für die Mittagsbet­reuung ausgestatt­et sind. Man habe Kontakt mit Investoren aufgenomme­n, sagte Adomat, die bereit seien, Kitas in Leverkusen zu errichten. Dazu suche man Grundstück­e in entspreche­nder Größe.

Eine weitere Möglichkei­t, dem Bedarf gerecht zu werden, sieht Hillen in Großtagesp­flegestell­en. Dort betreuen mehrere Tagesmüter- oder -väter bis zu neun Kinder gleichzeit­ig. Das Diakonisch­e Werk sei zu einer solchen Einrichtun­g bereit. Nachdem ein Träger aus Siegen zugesagt habe, werde man damit in Opladen starten. Zuschüsse würden auch dem Caritasver­band erlauben, seine Einrichtun­gen zu erweitern.

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