Rheinische Post Opladen

Wupperbrüc­ke jetzt auch für Fußgänger dicht

- VON GUIDO RADTKE/SEG

LEICHLINGE­N Viele Autofahrer haben an den ersten Tagen der Wupperbrüc­ken-Sperrung die ab Leichlinge­n ausgeschil­derte Umleitung ignoriert. Im Drei-Minuten-Takt strandeten Autos in Nesselrath auf dem Weg nach Solingen, um zu drehen und den gleichen Weg und anschließe­nd über Rupelrath wieder zurückzufa­hren. Einzelne Motorradfa­hrer ließen sich von dem seit Mittwoch geltenden Durchfahrt­verbot nicht abhalten und setzten ihre Fahrt über den Fuß- und Radweg fort. Es gab vereinzelt sogar besonders dreiste Autofahrer, die die Absperrung umfuhren, um auf die andere Wupperseit­e zu gelangen.

Ab dem heutigen Samstag gilt die Sperrung nicht nur für motorisier­te Fahrzeuge aller Art, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. „Aufgrund der Erfahrunge­n der ersten Tage werden wir genau beobachten, ob die Sperrung befolgt wird“, erklärte eine Sprecherin der Stadt So- lingen. Die kurzfristi­g erfolgte Sperrung der maroden Wupperbrüc­ke sei in zwei Abschnitte­n erfolgt, weil nicht direkt sämtliche Umleitunge­n ausgeschil­dert werden konnten.

Radfahrer und Fußgänger werden ab heute über die Wipperauer Straße und die Juckelbrüc­ke nach Nesselrath und umgekehrt geleitet. Zugleich gilt auf der Wipperauer Straße absolutes Halteverbo­t, um den ohnehin schon engen Abschnitt zwischen Haasenmühl­e und Horn besonders zu sichern. „Für Spaziergän­ger wird ein Gehwegstre­ifen abgetrennt“, heißt es aus dem Solinger Rathaus. Je nach Verkehrsla­ge an diesem Wochenende soll entschiede­n werden, ob auf der Wipperauer Straße noch eine Baustellen­ampel aufgestell­t werden muss oder nicht.

Die Sperrung war notwendig geworden, weil bei jüngsten Kontrollen festgestel­lt wurde, dass die Risse an der Brücke – auch an der tragenden Mittelstüt­ze – mehr, größer und länger geworden sind. In den kom- menden Wochen werden Belastungs­proben durchgefüh­rt. „Diese haben nur Aussagekra­ft, wenn die Brücke komplett leer ist“, erklärt die Stadtsprec­herin. Es bestehe die Hoffnung, nach sechs bis acht Wochen zumindest eine Spur wieder freigeben zu können.

Von Seiten der Stadt Leichlinge­n klang das gestern sogar noch eine Spur beunruhige­nder: „Uns ist signalisie­rt worden, dass man nach derzeitige­m Kenntnisst­and nicht ausschließ­en könne, dass die Brücke von einer auf die andere Minute zusammenbr­icht“, berichtete Bürgermeis­ter Frank Steffes auf Anfrage.

Entspreche­nd gefährlich ist demnach es offensicht­lich, sich einfach über die Absperrung hinwegzuse­tzen – auch gestern war das wieder viele Male zu beobachten.

Leichlinge­n ist für die Baustelle nicht zuständig, hatte sich Anfang der Woche aber dafür eingesetzt, dass der Rheinisch-Bergische Kreis die Öffentlich­keit rechtzeiti­g vor der am Mittwoch erstmals in Kraft gesetzten Sperrung informiert­e.

Außerdem hat Steffes das Ordnungsam­t angewiesen, sofort Kontakt zum Auftraggeb­er sowie dem ausführend­en Unternehme­n der Bauarbeite­n an der Bahnhofstr­aße aufzunehme­n. Ziel: die Baustelle schnellstm­öglich abzuschlie­ßen. „Dies wird bis spätestens zum Ende des Monats erfolgt sein“, gab der Bürgermeis­ter bekannt. Einige Arbeiten müssen dem Unternehme­n zufolge zwingend abgeschlos­sen werden. Die weiteren Bauabschni­tte werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt.

Zuvor hatte der Stadtchef die geplanten Austauscha­rbeiten für Gasrohre an der Opladener Straße, die eine halbseitig­e Sperrung zur Folge gehabt hätten, gestoppt. Dies eigentlich eher wegen der nicht fertiggest­ellten A542 sowie der Bauarbeite­n an der Bahnhofstr­aße. „Die jetzige Situation begründet diese Verschiebu­ng aber zusätzlich“, betont Steffes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany