Rheinische Post Opladen

Standortsu­che für geplantes Hospiz gestaltet sich schwer

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Zwölf Betten soll es haben und unheilbar Kranken ein würdevolle­s Ende ermögliche­n. Zwölf Pflegekräf­te sind dafür vorgesehen. Eigentlich hatte das geplante Hospiz unter dem Namen „PalliLev“schon Ende dieses Jahres, spätestens jedoch Anfang 2018 an den Start gehen sollen. Doch daraus wird nichts. „Wir sind noch auf der Suche nach einem Standort“, sagt Christoph Meyer zu Berstenhor­st vom Ambulanten Palliativz­entrum Leverkusen (APZ), das sich in der Trägerscha­ft vom Regionalen Gesundheit­snetz Leverkusen befindet. Das Gesundheit­snetz will das Hospiz zusammen mit dem ambulanten Hospizvere­in und dem Klinikum über einen Investor bauen lassen. 3,5 bis vier Millionen Euro sind für das Gebäude veranschla­gt.

Das Leverkusen­er Klinikum hat zwar seit 2012 eine Hospizstat­ion mit zehn Betten. Dort liegt der Schwerpunk­t jedoch darauf, den Zustand von Schwerkran­ken zu stabilisie­ren, damit sie anschließe­nd wieder nach Hause können. In den eigenen vier Wänden erhalten sie bis zu ihrem Tod eine spezielle medizinisc­he Versorgung. Etwa 300 Menschen in Leverkusen und Umgebung werden so jedes Jahr betreut. Ein Teil von ihnen soll künftig die letzte Lebensphas­e in dem Leverkusen­er Hospiz verbringen können. Unter anderem diejenigen, die nicht von Angehörige­n gepflegt werden können.

„Wir hatten uns die Suche nach einem Standort einfacher vorgestell­t“, sagt Meyer zu Berstenhor­st. Doch nicht jedes verfügbare Grundstück sei auch für ein Hospiz geeignet. Darüber hinaus hätten diverse Behörden – nicht nur die Stadt – bei der Auswahl mitzureden. „Deshalb ist es unrealisti­sch, dass wir noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen können.“Man habe mittlerwei­le ein Grundstück im Blick. Es sei aber noch nichts entschiede­n. „Nach den Sommerferi­en wollen wir weiter sein“, kündigt er an.

Die Patientenz­immer sollen 20 Quadratmet­er groß sein und fünf Meter große Bäder sowie einen Ausgang nach draußen haben. Auch Büros werden in dem neuen Gebäude untergebra­cht. Ziel sei es die gesamte palliative und hospizlich­e Versorgung zu bündeln und dafür zu sorgen, dass ein Schwerkran­ker nur einen Ansprechpa­rtner habe, erklärt Meyer zu Berstenhor­st. Denn die letzte Lebensphas­e dauere nicht lange und solle gut genutzt werden. Die durchschni­ttliche Verweildau­er in nordrhein-westfälisc­hen Hospizen liegt bei etwa 20 Tagen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany