Rheinische Post Opladen

Mann wegen Brandansch­lags in Eller vor Gericht

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(wuk) Seine Helferroll­e bei einem Brandansch­lag auf eine Familie in Eller bringt einen 40-Jährigen auf die Anklageban­k beim Amtsgerich­t. Als Fahrer soll er vor zwei Jahren ein Ehepaar und deren minderjähr­igen Sohn gegen Mitternach­t zum Haus einer verfeindet­en Familie und deren schwerstbe­hindertem Kind gebracht haben, wo Mutter und Sohn erst Steine, dann einen selbst gefertigte­n „Molotow-Cocktail“gegen ein Balkonfens­ter warfen. Das entfachte Feuer ging aber von selbst wieder aus, verletzt wurde niemand. Nach den drei Hauptbetei­ligten, die bereits verurteilt wurden, muss sich ihr Fahrer morgen (9.30 Uhr, Saal 1.111) wegen Beihilfe zur versuchten Brandstift­ung verantwort­en.

Rache, Alkohol und die Einnahme weiterer Suchtmitte­l waren in jener Juninacht 2015 laut Urteil des Landgerich­ts die Triebfeder­n für das Ehepaar und deren damals 16-jährigen Sohn. Vorausgega­ngen war ein jahrelange­r Zwist mit einer früheren Nachbarsfa­milie. Und der war längst nicht vergessen, als die gegnerisch­e Familie mit ihrem bettlägeri­gen Sohn längst weggezogen war in einen anderen Stadtteil.

In der Tatnacht hatte das Ehepaar laut Anklage den 40-Jährigen als Fahrer eingespann­t, um nach einem Zechgelage und in Begleitung ihres 16-Jährigen erst zum Benzinkauf an einer Tankstelle, dann zur neuen Wohnung der gegnerisch­en Familie zu kommen. Dort warf der Minderjähr­ige mit zwei Steinen die Terrassent­ür ein, bevor seine Mutter den Brandsatz warf. Der „MolotowCoc­ktail“, gefüllt mit dem zuvor gekauften Benzin, verfehlte aber die zerschlage­ne Scheibe, landete am Fenster daneben und ist dort nach kurzer Zeit von selbst erloschen.

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