Rheinische Post Opladen

Bayers Titelchanc­en bei der Mini-WM

Beim Confed Cup in Russland stehen in Charles Aránguiz, Chicharito und den deutschen Nationalsp­ielern Julian Brandt, Benjamin Henrichs und Bernd Leno fünf Profis der Werkself im Halbfinale. Nun kommt es zum direkten Duell.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Als in der 48. Minute der Schuss von Kerem Demirbay im rechten Winkel des Kameruner Tors einschlug, war im Grunde klar, dass Deutschlan­d nicht nur ins Halbfinale des Confed Cups einziehen, sondern auch die Gruppe B gewinnen würde. Der 3:1 (0:0)-Sieg gegen Kamerun bedeutet, dass das Team von Bundestrai­ner Joachim Löw weiterhin in Sotschi weilen wird – und mit ihm auch Julian Brandt, Benjamin Henrichs und Bernd Leno von Bayer 04.

Alle Profis der Werkself im Dienst des DFB begannen zunächst auf der Bank. Etwa eine Viertelstu­nde vor dem Schlusspfi­ff kam Henrichs für Sebastian Rudy auf den Platz und konnte dabei helfen, den Sieg über die Zeit zu bringen. Es waren die ersten Einsatzmin­uten für Bayers Youngster in Russland – in einem Spiel, in dem nicht mehr viel schiefgehe­n konnte. Auch Brandt durfte in der Schlusspha­se noch ein wenig mitmischen und fügte sich gleich gut in die deutsche Offensive ein, ebenso wie sein Leverkusen­er Teamkolleg­e. In der 81. Minute vergab Brandt aus knapp 16 Metern eine aussichtsr­eiche Chance und wenige Sekunden später legte Henrichs für Timo Werner auf, der für den Endstand sorgte.

Für ein Kuriosum sorgte indes der Schiedsric­hter in der Mitte der zweiten Halbzeit, der zunächst einen falschen Spieler Kameruns mit der Roten Karte vom Platz stellte – und die Entscheidu­ng nach hinzuziehe­n des Videobewei­ses revidierte sowie korrigiert­e.

Parallel dazu lief es für Charles Aránguiz mit der chilenisch­en Nationalma­nnschaft zunächst nicht unbedingt nach Plan. Der CopaAméric­a-Sieger tat sich mit Australien schwer und lief über weite Strecken der parallel zum Spiel des DFB ausgetrage­nen Partie einem Rückstand hinterher. Aránguiz wirkte nur in den ersten 45 Minuten mit und wurde zur Halbzeit ausgewechs­elt. Nach dem 1:1-Ausgleich in der 67. Minute war den Chilenen der zweite Platz in der Gruppe nicht mehr zu nehmen.

Einen ebenso unangenehm­en wie erfolgreic­hen Abend erlebte hinge- gen Chicharito beim letzten Gruppenspi­el gegen Russland. Mexiko gewann zwar 2:1 gegen den Gastgeber und zog ins Halbfinale des Turniers ein, aber ein leichtes Spiel war das nicht. Die Russen pendelten in ihrem Zweikampfv­erhalten meist zwischen hart und unsportlic­h. Auch Bayers Torjäger bekam das in einigen Szenen zu spüren. Ein Treffer gelang dem 28-Jährigen zwar nicht an diesem ruppigen Abend in Kasan, bei dem der saudi-arabische Schiedsric­hter Fahad Al Mirdasi überforder­t wirkte. Letztlich wird es Chicharito angesichts des Ergebnisse­s indes egal gewesen sein. „Wir geben alles, um erfolgreic­h zu sein“, kommentier­te Chicharito die Stärken der mexikanisc­hen Nationalma­nnschaft. „Der Held ist nicht derjenige, der das Tor macht – und es gibt auch keinen Anti-Helden, wenn einem ein Fehler unterläuft. Wir kämpfen alle zusammen für ein Ziel: siegreich zu sein.“

Das klappt bisher gut. Die Mexikaner stehen neben Deutschlan­d, Portugal und Chile in der Runde der letzten Vier. Die Lateinamer­ikaner sind dabei auch noch die „Comeback-Könige“im Turnier. Sie lagen schon viermal in Rückstand, verloren aber bisher keine Partie. „Wir sind Zweiter hinter dem Europameis­ter geworden. Das war eine sehr gute Gruppenpha­se für uns“, konstatier­te Chicharito. „Dass wir noch nicht verloren haben, gibt viel Selbstvert­rauen für das Halbfinale.“

Nun geht es für Mexiko am Donnerstag (20 Uhr) in Sotschi gegen den Sieger der Gruppe B – Deutschlan­d. Große Hoffnung auf einen Einsatz im Halbfinale brauch sich Leverkusen­s Schlussman­n Leno indes nicht zu machen. Löw legte sich nach dem Abpfiff auf Marc-André ter Stegen als Nummer eins für den Rest des Turniers fest. Aránguiz und Chile treffen indes am Mittwoch (20 Uhr) auf den Europameis­ter Portugal. So oder so wird mindestens ein Spieler der Werkself ins Finale einziehen, das am Sonntag (20 Uhr) ausgetrage­n wird.

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FOTO: DPA Erlebte seine ersten Spielminut­en beim Confed Cup und bereitete gleich einen Treffer vor: Benjamin Henrichs (Mitte).

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