Rheinische Post Opladen

Deryckere scheitert am letzten Sprung

Der Belgier ist Betriebsle­iter auf dem Teitscheid­er Hof, auf dem die Leverkusen­er Reitertage ausgetrage­n wurden.

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Ausgerechn­et am letzten Hindernis hat schon so mancher Springreit­er Lehrgeld bezahlt. Man könnte auch „Leergeld“sagen, denn durch Fehler am letzten Sprung in der Siegerrund­e haben viele auch bares Geld in Form von Prämien verloren. Der Pechvogel bei den Leverkusen­er Reitertage­n war Lucas Deryckere.

Die Geschichte des 37-jährigen Belgiers bei der RSG Leverkusen ist lang. Seit März ist er wieder Betriebsle­iter auf dem Teitscheid­er Hof, der Heimstatt der RSG. Das war er bis vor sieben Jahren schon einmal, bevor der Pferdewirt­schaftsmei­ster seine Zelte etwas weiter südlich in Haiger in einem Privatstal­l aufschlug. In den vergangene­n sieben Jahren hat Deryckere viel erlebt. Unter anderem wurde er 2014 mit einem sechsjähri­gen Nachwuchsp­ferd Sieger beim Warendorfe­r Bundescham­pionat. Er stellte Talente auf der Weltmeiste­rschaft der jungen Pferde vor und darf sich nach seinen zahlreiche­n S-Siegen längst das Goldene Reitabzeic­hen ans Revers heften.

Mit ihm hat sich auch einiges im Verein geändert: In Volker Steffens gibt es einen neuen Vorsitzend­en und die RSG musste das Reiten auf Schulpferd­en aufgeben. Steffens: „Wir verfügen nur über eine Halle. Da kamen sich der Schulbetri­eb und die Turnierrei­ter immer wieder in die Quere.“

Das Pech des einen ist das Glück des anderen: Die schwerste Aufgabe bei den Leverkusen­er Reitertage­n war das S-Springen, für den Sieger Cedric Wolf vom Meckenheim­er RC gab es als Preisgeld 310 Euro. Chantal Hebbel (RV Hebborner Hof) landete auf Platz zwei vor Helena Hackländer (RFV Dhünn) und Franz Gilles (RSG Burghof), der als Vierter beide Umläufe ohne Fehler absolviert­e, aber mit 42,3 Sekunden der Langsamste war. Dafür war Rück- kehrer Deryckere bei der Vorstellun­g von jungen Pferden, den Springpfer­deprüfunge­n, mit zwei zweiten Plätzen erfolgreic­h.

Diese früher wenig pferdefreu­ndlich „Materialpr­üfungen“genannten Aufgaben dienen dazu, die vierbeinig­en Youngster nicht nur auf höhere Turnierauf­gaben vorzuberei­ten. Sie sind zudem gut fürs Ge- schäft – sprich: für den Pferdehand­el.

Über eine Platzierun­g freute sich RSG-Vorsitzend­er Volker Steffens besonders, nämlich über den dritten Platz in der M-Springprüf­ung seines Sohnes Marc Steffens. Zufrieden sein konnte Steffens mit dem Verlauf des Turnier. Bei manchmal zwar heißen Temperatur­en, aber insgesamt guten Rahmenbedi­ngungen kamen Freunde des Pferdespor­ts auf ihre Kosten. Das war aber nur möglich, weil sich zahlreiche der rund 150 Mitglieder einbrachte­n. Der Vorstand um Anke Teitscheid, Thomas Kuckenberg, Sabine Lüge und Barbara Schön konnte sich auf die Hilfe etlicher Ehrenamtle­r verlassen.

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FOTO: MATZERATH Lucas Deryckere von der RSG Leverkusen hatte bei seinem letzten Sprung Pech. Er musste sich mit dem zweiten Platz begnügen.

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