Pandas gut in Berlin gelandet
„Meng Meng“und „ Jiao Qing“scheinen sich auf Anhieb wohl zu fühlen.
BERLIN (dpa) Mit Bambus in Berlin: Nach der strapaziösen Flugreise haben die chinesischen Pandabären „Meng Meng“und „Jiao Qing“in ihrer ersten Nacht im Berliner Zoo gut geschlafen. „Die Pandas haben ihre neue Umgebung erstmal ausführlich inspiziert. Im Gehege wurde alles neugierig angeknabbert“, sagte Zoo-Sprecherin Christiane Reiss. „Ihre erste Bambus-Mahlzeit in Berlin haben die Pandas noch am Samstagabend zu sich genommen.“Danach hätten sie von 23 Uhr bis 6 Uhr fest geschlafen. Zwei Betreuer aus China waren mitgereist, um die Eingewöhnung der Bären zu begleiten. Im Gepäck hatten sie eine Tonne original chinesischen Bambus.
Die Riesenpandas „Meng Meng“(Träumchen) und „Jiao Qing“(Schätzchen) waren in zwei Transportboxen nach Deutschland geflogen worden und nach zwölfstündigem Flug am Samstagnachmittag auf dem Flughafen Schönefeld gelandet. Als Empfangskomitee standen Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der chinesische Botschafter Shi Mingde bereit, sie mussten aller- dings geschlagene zwei Stunden auf die Pandas warten. Nach der Landung spendierte die Flughafen-Feuerwehr eine Wasserfontäne, aus dem Cockpit wehten eine deutsche sowie eine chinesische Fahne – es fehlte nur noch der rote Teppich: Das ganze Szenario hatte etwas von einem Staatsbesuch. „Wir freuen uns, dass Berlin nun um eine Attrak- tion reicher ist“, sagte Müller. „Nach dem Tod von Bao Bao im Jahr 2012 hatte man das Gefühl: Da fehlt was.“
Was Große Pandas nach einem zwölfstündigen Flug von politischen Reden halten, zeigten sie deutlich. Schätzchen raunzte erst einmal den Botschafter an und rollte sich dann auf den Rücken, um sich desinteressiert am Bauchfell zu zupfen. Träumchen bewahrte ladylike Contenance, richtete sich hinter Plexiglas in ihrer Transportbox auf und beäugte neugierig das Empfangskomitee.
Die Pandas leben in einem neun Millionen Euro teuren Gehege mit Pavillons, roten Laternen und einem Kletterspielplatz. Besucher müssen sich aber gedulden: Die Neulinge sind erst ab 6. Juli zu sehen. Am 5. Juli gibt es einen Staatsakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Begrüßung. Die Pandas stammen aus einer Zuchtstation im Südwesten Chinas. Sie sind Leihgaben auf 15 Jahre, die auch als Teil der chinesischen Diplomatie verstanden werden. Berlin ist der einzige deutsche Zoo mit Pandas – und hofft auf Nachwuchs.