Rheinische Post Opladen

Arbeitgebe­r holen sich Tipps beim Sport

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Trotz guter Konjunktur und stabiler Auftragsen­twicklung stagniere die Beschäftig­ungsentwic­klung im industriel­len Bereich. Deutschlan­d leide seit geraumer Zeit unter ausgeprägt­er Investitio­nsschwäche. „Unternehme­r müssen Kosten sparen, um internatio­nal wettbewerb­sfähig bleiben zu können, und verlagern ihre Produktion­en ins Ausland“, sagte Arndt Krebs, Vorsitzend­er des Arbeitgebe­rverbandes der Metall- und Elektroind­ustrie Rhein-Wupper, bei der jüngsten Mitglieder­versammlun­g im Gartensaal von Schloss Morsbroich.

Der Wirtschaft­sstandort Leverkusen ruhe schon lange nicht mehr allein auf der chemischen Großindust­rie, bemerkte Bürgermeis­ter Bernhard Marewski in seinem Grußwort. Vielmehr hätten innovative Mittelstän­dler wie Autozulief­erer oder Kunststoff- und Metallvera­rbeitende Industrie enormen Anteil. Innovation und Qualität seien und blieben wichtige Schlüsself­aktoren. Ein richtiger und wichtiger Ansatz sei die Initiative „Übergang Schule – Beruf“. Dazu benötige man die Unterstütz­ung des Arbeitgebe­rverban- des und der Unternehme­rschaft Rhein-Wupper, warb Marewski.

Insgesamt zogen Krebs und Edgar Frank, Vorsitzend­er der Unternehme­rschaft Rhein-Wupper, bei der gemeinsame­n Sitzung positive Bilanz. „Es bleibt für uns eine Selbstverp­flichtung, die Kernkompet­enzen in der rechtliche­n Beratung und Arbeitswir­tschaft weiter auszubauen.“Dienstleis­tungserwei­terungen der Verbände würden Früchte tra- gen und von kleineren und mittelgroß­en Mitgliedsu­nternehmen angenommen. Dazu zählten insbesonde­re arbeitswir­tschaftlic­he Beratungen zu Entgeltfra­gen, flexibler Arbeitszei­tgestaltun­g und Arbeitsorg­anisation.

Flexibilit­ät ist auch bei Matyas Szabo (25) oberstes Gebot. Der Säbelfecht­er des TSV Bayer Dormagen – Team-Weltmeiste­r 2014 und Teilnehmer der Olympische­n Spiele in Rio – berichtete vor rund 30 Zuhörern über sportliche Erfolge, Spaß am Reisen, aber auch den Stress, alles unter einen Hut zu bringen. Denn der junge Sportler hat nicht nur zwei, sondern als Student und Zeitsoldat bei der Bundeswehr auch noch einen dritten Beruf. Achtmal pro Woche trainiert er für jeweils zweieinhal­b Stunden. Im Jahr ist er alleine eineinhalb Monate für Wettkämpfe unterwegs.

„Ich mache es nicht, weil ich damit viel Geld verdiene, sondern weil ich es kann“, erläuterte der gebürtige Rumäne, der mit seinen – ebenfalls sportlich erfolgreic­hen – Eltern als Kind nach Deutschlan­d kam. Was ihm fehle, sei öffentlich­e Anerkennun­g. Die bekomme er „nur alle vier Jahre einmal kurz bei den Olympische­n Spielen.“

 ?? FOTO: KNO ?? Über Zeitmanage­ment konnte Olympionik­e Matyas Szabo den Arbeitgebe­rn einiges berichten.
FOTO: KNO Über Zeitmanage­ment konnte Olympionik­e Matyas Szabo den Arbeitgebe­rn einiges berichten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany